Mehr als nur Stromfresser – die beliebtesten Solution-Manager-Szenarien

Autor: Torsten Schmits | 10. November 2020

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Unternehmen setzen den Solution Manager für viel mehr als nur technische Überwachung ein. Wir haben die aus unserer Erfahrung beliebtesten Nutzungsszenarien in diesem Beitrag zusammengefasst.

SAP Change Request Management (ChaRM)

Das SAP ChaRM bietet dem Nutzer eine zentrale Möglichkeit der Steuerung & Abwicklung von Changes. Individuelle Genehmigungsprozesse und flexible Workflows können somit konfiguriert und angepasst werden.

Das SAP ChaRM ist ein Teil des Solution Managers und ermöglicht die durchgängige Verwaltung der Änderung im SAP-System. Das ermöglicht die volle Transparenz über die Planung von Projekten, Kosten und Ressourcen.

Ein Änderungsprozess im Transportmanagement läuft dabei workflow-basiert in zwei Schritten ab:

Zuerst wird ein Änderungsprozess angelegt – vergleichbar mit einem Supportticket (Request for Change). Dieser Änderungswunsch enthält Informationen zu allen Änderungen für Prozesse und Anwender. Wie in einem Ticketsystem werden die Änderungsanforderungen automatisch erfasst und die Auswirkungen können automatisiert berechnet werden.

Als zweiter Schritt wird die Umsetzung in den Änderungsdokumenten realisiert (Change Documents). Das ist die Grundlage für die Entwickler, Tester und Admins.

Das SAP ChaRM enthält Schnittstellen zu:

  • CRM-Servicevorgänge zum Anlegen und Verwalten von Änderungsanträgen (optional)
  • SAP Portfolio and Project Management zum Verwalten der Projektplanung (optional)
  • Jobantragsverwaltung
  • Testmanagement
  • Systemintegration

IT-Service Management

Für SAP-Umgebungen ist der Solution Manager das ITIL-Tool. Das Service Management bildet die Prozesse nach ITIL-Standard ab. Der Vorteil ist, dass es ein zentrales Ticketsystem ist und allen Nutzer im Front-End zur Verfügung steht. Das ermöglicht auch einen Self-Service per Web oder E-Mail-Inbox. Der Nutzer hat somit beim Öffnen eines Tickets keinen Medienbruch. Aus dem SAP-System heraus kann direkt ein Ticket erstellt werden, dass anschließend vom Service Desk (2nd-Level-Support) mit allen relevanten Daten verarbeitet wird. Durch die Ursachenanalyse kann mit wenigen Klicks festgestellt werden, welche Änderungen in letzter Zeit im System eingespielt wurden. Das hilft dabei, die Ursachen von Störungen zu identifizieren und zu beheben.

Weitere Funktionen sind beispielsweise das Service Request Management (Abwicklung von Standard-Anfragen) oder Service Level Management (Reporting SLAs).

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Testmanagement

Seit 50 Jahren werden bereits Softwaretests durchgeführt. Durch die ständige Neuentwicklung gehört das Testen mittlerweile zum Standard. Das SAP Testmanagement unterstützt ein automatisiertes Testen und Tracken der Freigabe der Systemänderungen. Im Test Management können automatisierte Regressionstest durchgeführt werden, um die Schnittstellen und Komponenten zu testen.

Die Testmanagementkomponenten decken alle Aktivitäten bei der Planung, Durchführung und Überwachung ab. Eine der wichtigsten Funktionen des Testmanagements ist die Abbildung der Prozesslandschaft, das Generieren von Testplänen und die workflowbasierte Durchführung der Tests.

Die Tests werden zentral gesteuert – anhand einer vorher definierten Reihenfolge und einer Verwaltung durch mailgesteuerte Zuweisung der Testfälle an die Tester. Das ermöglicht auch überteilungsübergreifende Tests (Integrationstests).

Die Tests können immer wiederholt werden. Dadurch können auch vorlagenbasierte schnelle Tests in Fachabteilungen bei kleineren Veränderungen (z.B. Support Packages) durchgeführt werden.

System Monitoring

Das technische Monitoring erfolgt direkt in der Konfiguration des Solution Managers. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Metriken mit denen der Zustand des SAP-Systems überwacht werden kann. Diese Metriken zeigen eine deutlich tiefere Analyse als nicht SAP spezialisierte Monitoringtools.

Weitere Funktionen sind beispielsweise Reportfunktionen, in denen eine grafische Auswertung von Kennzahlen (KPIs) über einen bestimmten Zeitraum.

Das Monitoring schafft somit eine umfassende Infrastruktur für die verschiedene IT-Aufgaben in einem Unternehmen. Mithilfe der Report-Funktionen, der Metriken und dem integrierten Service Desk können Störungen und Probleme bemerkt und behoben werden.

Das Monitoring und die technische Umsetzung erfolgen üblicherweise in drei Schritten:

  1. Vorbereitung der Systeme: Start des Technical Monitoring, Einstellen der Grundkonfiguration und Solution Manager Anbindung an relevante SAP-Systeme prüfen.
  2. Grundkonfiguration des Monitorings: Aufbau der Infrastruktur (z.B. Datenkollektoren – Jobs) und Einrichtung einer E-Mail-Benachrichtigung
  3. Definition der Metriken: Metriktypen definieren für Objekttyp (Objekt beschreibt eine Entität in der Systemlandschaft des Kunden, z.B. Datenbanken).

Fazit

Der SAP Solution Manager bietet viele verschiedene Nutzungsszenarien, um den wachsenden Anforderungen an die IT gerecht zu werden. Das SAP ChangeRequest Management ermöglicht die Steuerung & Abwicklung von Änderungen, Im IT-Service Management können zentrale Tickets erstellt werden. Daneben bietet ein automatisiertes Testmanagement die Möglichkeit abteilungsübergreifend Prozesse und Änderungen zu testen. Das Monitoring des Solution Managers schafft mithilfe von Metriken eine tiefe Analyse des SAP-Systems.

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Torsten Schmits

M. Sc. Informatik

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