Was ist H4S4 und was ist die Zukunft von SAP HCM? – mit Alexander Graf
Autor: Tobias Harmes | 24. Juli 2023
H4S4 ist der Nachfolger vom SAP HCM und soll den Übergang zu S/4HANA erleichtern. Aber was ist H4S4 und welche Zukunftsaussichten hat die neue SAP-Lösung? Zu diesem Thema habe ich mich mit Alexander Graf, Experte für HR IT bei mindsquare, ausgetauscht.
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Was ist H4S4?
H4S4 steht für SAP HCM für S/4HANA und ist die Nachfolgelösung des bestehenden ERP HCM, basierend auf der S/4HANA-Technologieplattform. Es wird als Upgrade des bestehenden HR-Systems von SAP angesehen.
Wie unterscheidet H4S4 sich von der aktuellen HR-Lösung?
Das Upgrade bringt eine Reihe von Verbesserungen und Innovationen mit sich. Es werden neue Fiori-Anwendungen eingeführt, die zum Beispiel Personalverantwortliche dabei unterstützen, das Stammdatenmanagement effizienter zu gestalten. Gerade in dezentralen Personalabteilungen können solche Verbesserungen sehr hilfreich sein. Ebenso wurden Fortschritte im Learning-Solution-Bereich, dem Lernmodul von SAP, gemacht und neue Fiori-Anwendungen dafür entwickelt.
Die Implementierung von SAP S/4HANA hat auch Auswirkungen auf das HR-System und erfordert, dass dieses auf einer HANA-Datenbank läuft. Daher müssen viele vorbereitende Schritte unternommen werden, um den Code innerhalb des HR-Systems mit der HANA-Datenbank kompatibel zu machen. Dazu gehören auch Anpassungen des Custom Codes und von Add-ons, die im HR-System häufig genutzt werden.
Welche Herausforderungen entstehen bei der Migration von SAP HCM zu H4S4?
Es besteht keine Notwendigkeit, große Ängste bezüglich der Systemintegration zu haben. Ein wesentlicher Schritt besteht darin, die sogenannte “Businessfunktion” zu aktivieren. Mit einer soliden Datenbankstruktur wie der HANA-Datenbank kann das System grundlegende Aufgaben wie die Anpassung des Codes und andere wichtige Funktionen erfüllen. Es gibt jedoch eine wichtige Sache, die zu beachten ist. Nicht alle Systeme sind gleich: Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Bedürfnisse und daher verschiedene Systemlinien, die unterschiedlich gewartet oder aktualisiert werden müssen. Der Schlüssel liegt darin, den technischen Zustand des Systems auf das erforderliche Level zu bringen.
Die Systemintegration umfasst auch das Thema der Schnittstellen für Third-Party-Tools und Custom Code. Diese Aspekte sind entscheidend, um den Plan zu vervollständigen. Dabei handelt es sich um wesentliche Elemente, die bei der Integration des HCM-Systems berücksichtigt werden müssen. Da oft unterschiedliche Schnittstellen im Einsatz sind, wie zum Beispiel Erfassungsterminals, Krankenkassen, Finanzämter usw., muss man sich diese Schnittstellen genau anschauen. Die gleiche Überprüfung muss auch für Custom Code durchgeführt werden.
Obwohl es inhaltlich andere Schnittstellen gibt, können bereits bekannten Verfahren und Ansätze für das HCM-System angewendet werden.
Welche Vorteile bietet die Migration auf H4S4?
- Langfristige Sicherheit: Mit dem Upgrade auf H4S4 ist man für die nächsten Jahre auf der sicheren Seite und muss sich keine Sorgen um veraltete Systeme machen.
- Technologische Verbesserungen: Das Upgrade auf H4S4 bringt technologische Fortschritte mit sich und ermöglicht eine schnellere Verarbeitung von Transaktionen und Analysen.
- Fachliche Vereinfachungen: Mit H4S4 werden alte Module im HR-Bereich abgekündigt, was zu fachlichen Vereinfachungen führt und das System effizienter macht.
- Ersatz für abgekündigte Funktionen: Obwohl bestimmte Funktionen, wie Kostenplanung und Manager Desktop für Reporting abgekündigt wurden, gibt es bereits Ersatzlösungen, die verwendet werden können.
- Integration mit SuccessFactors: Die Verwendung von H4S4 erfordert auch die Integration von SuccessFactors, was weitere Vorteile bietet.
Gibt es Alternativen zu H4S4?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen mit dem Gedanken spielen, die Implementierung des HCM in ihren Betrieb zu verschieben oder sogar komplett zu vermeiden. Doch welche Möglichkeiten bieten sich Unternehmen in dieser Situation?
Im Rahmen von zwei Fachvorträgen stellen wir Ihnen die Möglichkeiten vor, die sich durch den Einsatz von KI im HR schon heute ergeben und was in naher Zukunft möglich sein wird. Dazu gehört u.a. die Integration einer KI in HR-Cloud-Software, um die es an dem Tag ebenfalls gehen soll: Mit einem Vergleich von Workday, SAP SuccessFactors und Personio stellen wir Ihnen drei zentrale HR-Cloud-Suiten vor, mit denen Sie Ihre HR-Prozesse nachhaltig und effizient abbilden können. In ausgiebigen Networking-Phasen können Sie sich mit unseren Experten und Teilnehmern aus anderen Unternehmen vernetzen, zu Ihren Themen und Erfahrungen austauschen und in den „Look & Feel“-Ecken tiefe Einblicke in die HR-Cloud-Suiten gewinnen.
Es besteht die Option, das SAP-System nach 2027 weiterhin zu betreiben und 2030 in eine vollständige Cloud-Variante zu migrieren. Die Alternative besteht darin, die Implementierung bis zur Fertigstellung von SuccessFactors für die Entgeltabrechnung zu verschieben. SuccessFactors ist eine cloudbasierte Softwarelösung für das HCM. Sie umfasst verschiedene Module wie Personalverwaltung, Leistungsmanagement, Talentmanagement, Schulungsmanagement und mehr. SuccessFactors bietet Unternehmen damit eine zentrale Plattform zur Verwaltung ihrer Personalprozesse.
Wie sieht die Roadmap für die Zukunft von SAP HCM mit H4S4 aus?
Die Zukunft von SAP HCM, bzw. des HR-Moduls, sieht eine Verschiebung in die Cloud vor. Die Bewegung hin zur Cloud ist Teil einer umfassenderen Strategie von SAP, da die Cloud als die Zukunft der Informationstechnologie angesehen wird. 2022 wurde die S4-Upgrade-Line H4S4 ausgeliefert. Das Nutzungsrecht für HCM-Systeme, die nicht auf H4S4 geupgradet wurden, läuft am 01.01.2026 aus. Für Kunden, die HR- und den restlichen großen Teil der ERP-Lösung auf einer physischen Maschine betreiben, entsteht somit Handlungsbedarf.
SuccessFactors spielt hier eine zentrale Rolle bei dem Übergang in die Cloud. Es gibt jedoch auch Herausforderungen und Komplikationen bei der Implementierung von SuccessFactors, insbesondere in Deutschland. Das Thema Zeitwirtschaft, das die Bewertung der Arbeitszeit betrifft, ist für viele Unternehmen in Deutschland problematisch. Zudem kann SuccessFactors die Entgeltabrechnung noch nicht vollständig abwickeln. Dies ist eine wesentliche Funktion, die jeder HR-Abteilung zur Verfügung stehen muss, um den Gehaltsfluss an die Mitarbeiter zu gewährleisten.
Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die vollständige Implementierung von SuccessFactors für die Entgeltabrechnung bis 2027 vorgesehen ist. SAP investiert stetig in die Weiterentwicklung von SuccessFactors. Es gibt eine Initiative namens Human Experience Management (HXM) Move, in die erhebliche Geldmittel fließen, um diese Weiterentwicklung voranzutreiben.
Abschließend lässt sich sagen, dass SAP in die Zukunft blickt und konsequent daran arbeitet, den Weg zur Cloud zu ebnen. Es wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Cloud-basierte Zukunft von SAP HCM zu gestalten.
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