Tobias Harmes
6. Juni 2023

SAP Solution Manager: Extended Computer Aided Test Tool (eCATT)

8 | #CrashkursSolMan
SAP eCATT Solution Manager

Für die Durchführung von Testszenarien bietet SAP im Rahmen des Solution Managers mit eCATT bereits seit vielen Jahren eine bewährte Lösung an. Anhand von Skripten lassen sich die gewünschten Ablauflogiken entwickeln und automatisiert testen. Das ist nützlich, um verschiedene Funktionalitäten seiner SAP-Anwendungen zu überprüfen und Geschäftsprozesse durchzuspielen.

Was ist eCATT?

Das Extended Computer Aided Test Tool (eCATT) ist ein Werkzeug mit grafischer Oberfläche für die Testautomatisierung. Im Vordergrund steht hier das Testen von SAP-Geschäftsprozessen. Die Software verfügt über einen ABAP-Skripteditor und ermöglicht es, Testbausteine aufzuzeichnen und zu parametrisieren. Nach Durchführung des Tests erhält der Nutzer ein detailliertes Protokoll und kann darüber die Ergebnisse und den gesamten Testverlauf nachvollziehen.

Das Testen erfolgt mit eCATT Solution Manager entweder über die SAP GUI für Windows oder für Java. Es ist jedoch auch möglich, andere Benutzeroberflächen zu verwenden. Für die Werkzeuge von Drittanbietern stehen entsprechende Schnittstellen zur Verfügung. Gemeinsam mit CBTA ist eCATT eine von zwei Testoptionen, die der Solution Manager von SAP anbietet. Dieser ist für den Aufbau und die Wartung der SAP-Landschaft bedeutsam und unterstützt auch automatisierte Tests.

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Wie funktioniert eCATT?

Für die Nutzung von eCATT ist die Ausführung auf einem SAP Web Application Server erforderlich. Zudem muss das Scripting aktiviert sein, um seinen Testfall durchspielen zu können. Zu den wesentlichen Elementen eines Testfalls gehören neben den Testskripten auch die Systemdatencontainer mit den relevanten RFC-Verbindungen sowie die Testdatencontainer mit den Testvarianten. In der Testkonfiguration schließlich erfolgt die Kapselung der genannten drei Elemente zu einem zusammenhängenden Testfall.

Eine besonders wichtige Rolle spielen die Testdatencontainer, weil der Nutzer hier seine Testdaten vorhalten kann. Diese Daten können nahezu beliebig komplex sein. Es lassen sich Felder, Strukturen und Tabellen sowie komplexe Datenobjekte erfassen. Nur die Verwaltung von Objektreferenzen ist ausgeschlossen.

Beispiel: Entwerfen eines automatisierten Tests mit eCATT

Der erste Schritt besteht in der Definition des Testfalls. Der Anwender überlegt sich, welche Funktion seiner Software er testen möchte und legt einen Systemdatencontainer mit Beschreibung der gewünschten Systemumgebung an. Die Erstellung des Systemdatencontainers ist ein wichtiger Schritt, weil erst dadurch das Schreiben von Skripten mit Zugriff auf andere Systeme möglich ist. Danach kann der Anwender seine Testskripte erstellen.

Um eine hohe Wiederverwendbarkeit der Daten erreichen zu können, ist die Ablage der für die Testdurchführung erforderlichen Daten in einem Testdatencontainer empfehlenswert. Danach ist das Anlegen einer Testkonfiguration erforderlich. Hierbei handelt es sich um das Objekt für die Testausführung. Sämtliche Skripte sowie die System- und Testdatencontainer sind hier eingebunden. In einem letzten Schritt erfolgt dann innerhalb der Test Workbench die Zuordnung dieser Testkonfiguration zu Testkatalogen und -plänen und damit auch zu einzelnen Nutzern.

In diesem Webinar erfahren Sie, wie das Testmanagement im Solution Manager aufgebaut ist, wie es sich von anderen Systemen unterscheidet und was den Solution Manager so funktional macht.

eCATT vs. CBTA

CBTA und eCATT sind beides Werkzeuge für automatisierte Tests. CBTA verfolgt dabei einen komponentenbasierten Ansatz und ist jüngeren Datums. Im Vergleich dazu stellt eCATT die ältere Lösung dar, die sich bereits seit Jahren als Testoption im Rahmen des Solution Managers bewährt hat.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Werkzeugen findet sich im erforderlichen Programmieraufwand. Dieser fällt bei eCATT höher aus, hier ist der Anwender schnell mit der Skriptprogrammierung beschäftigt. Bei CBTA hingegen lassen sich einfachere Ablauflogiken auch ohne entsprechende Programmierkenntnisse noch umsetzen. Dadurch fällt auch der Personalaufwand geringer aus, weil die Experten für die Geschäftsprozesse häufig keine Unterstützung aus der IT-Abteilung benötigen.

Die Tests in CBTA basieren auf zwei Komponenten. Für die Verwendung des Werkzeugs ist die Installation des ST-TST-Add-Ons erforderlich. Insgesamt fällt der Einrichtungsaufwand bei CBTA etwas höher aus als bei eCATT.

Vorteile

Das Werkzeug eCATT kann einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Qualitätskontrolle leisten. Die Skriptprogrammierung ist besonders mächtig und ermöglicht es, praktisch jeden denkbaren Ablauf automatisiert zu überprüfen. Grundsätzlich kann der Anwender mithilfe von eCATT sämtliche seiner SAP-Anwendungen testen. Das funktioniert auch, wenn sich diese außerhalb von SAP GUI für Windows bzw. Java befinden. Es stehen Befehle (hier Treiber genannt) zur Verfügung, mit denen sich alle Testszenarien abdecken lassen. Das gilt auch für neu eingeführte SAP-Technologien, weil der Anbieter die passenden Treiber gleich mitliefert und die Treiber also laufend weiterentwickelt. SAP hat bereits angekündigt, dass auch nach der Einführung des Nachfolgers CBTA weiterhin eine Unterstützung von eCATT stattfinden soll.

Nachteile

Einige Nachteile bzw. Einschränkungen sind bei der Verwendung von eCATT zu berücksichtigen. Ein SAP Web Application Server 6.20 und höher ist für das System erforderlich, auf dem das Werkzeug laufen soll. Ein solches System lässt sich dann nutzen, um damit andere Systeme zu testen, die den Release 4.6C oder höher aufweisen.

Zu den Nachteilen der Software gehören auch die relativ hohen Anforderungen an die Programmierkenntnisse. Nutzer, die zwar über die notwendige Erfahrung bezüglich der betreffenden Geschäftsprozesse verfügen, bringen diese nicht immer mit und sind daher für das Aufsetzen der Tests auf fremde Hilfe angewiesen.

Fazit

Bei eCATT handelt es sich um ein mächtiges und bewährtes Werkzeug für die Testautomatisierung. Die Leistungsfähigkeit begründet sich durch die Arbeit mit Skripten, mit denen sich nahezu beliebige Abläufe durchspielen lassen. Damit fällt es leicht, sich einen Überblick über verschiedene Prozesse zu verschaffen und dabei auftretende Probleme zu erkennen. Tests spielen heute in der Nutzung von SAP-Anwendungen eine bedeutsame Rolle und der Bedarf für die Überprüfung von Anwendungen steigt. Daher ist es so wichtig, auch in diesem Bereich auf Automatisierungen zu setzen, statt alle Fälle mit seinen verschiedenen Systemen manuell durchzuspielen. Das Tool eCATT bringt alle Fähigkeiten mit, die in diesem Zusammenhang gefragt sind.

FAQ

Was ist eCATT?

eCATT steht für Extended Computer Aided Test Tool und ist eine bewährte Lösung von SAP im Rahmen des Solution Managers für die Testautomatisierung von SAP-Geschäftsprozessen. Es bietet einen ABAP-Skripteditor, mit dem Testskripte aufgezeichnet und parametrisiert werden können. Nach dem Test erhält der Nutzer ein detailliertes Protokoll und kann die Ergebnisse nachvollziehen.

Wie funktioniert eCATT?

Für die Nutzung von eCATT benötigt man einen SAP Web Application Server und aktives Scripting. Ein Testfall besteht aus Testskripten, Systemdatencontainern mit relevanten RFC-Verbindungen und Testdatencontainern mit Testvarianten. Diese drei Elemente werden in einer Testkonfiguration zusammengefasst. eCATT ermöglicht die Verwaltung von komplexen Testdaten und die Zuordnung der Testkonfiguration zu Testkatalogen und -plänen.

Was sind die Unterschiede zwischen eCATT und CBTA?

eCATT und CBTA sind beide Werkzeuge für automatisierte Tests. eCATT ist die ältere Lösung im Rahmen des Solution Managers, während CBTA einen komponentenbasierten Ansatz verfolgt. Ein wesentlicher Unterschied besteht im erforderlichen Programmieraufwand. eCATT erfordert mehr Skriptprogrammierung, während CBTA auch ohne Programmierkenntnisse einfachere Ablauflogiken umsetzen kann.

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