Fortsetzung: Testmanagement mit dem SAP Solution Manager

Autor: Maximilian Gill | 14. Dezember 2016

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Hier gelangen Sie zum ersten Teil der Serie zum Thema Testmanagement. Komplexe Unternehmenssoftware wie SAP unterliegt einem ständigen Wandel und permaneter Entwicklung. Der folgende Blogbeitrag beschreibt verschiedene Phasen, in denen Testmanagement unabdingbar ist und wie Sie der SAP Solution Manager dabei unterstützen kann.

Im Bereich des Software Testens wächst die Akzeptanz des Testmanagements noch heute stetig an. Wo früher noch unstrukturiert getestet wurde, steht jetzt insbesondere in großen IT-Projekten ein eigenständiger Teil in der Gesamtorganisation. Durch permanente Veränderungen und Optimierung der Geschäftsprozesse spielt Testmanagement auch nach Go-Live eine große Rolle, um Ausfallrisiken zu minimieren.

Testmanagement innerhalb von IT-Projekten

Wird Testmanagement innerhalb eines Projektes (z.B. ein SAP-Einführungsprojekt)
eingeführt, müssen zuvor einige maßgebliche Einflussfaktoren bedacht werden, die
über das Erfordernis eines zentralen Testmanagements entscheiden können.
• Bedeutung des Projektes – Welche Relevanz hat das Projekt für das Unternehmen?
• Größe des Projektes – Wie hoch ist die Zahl zu erwartender Tests?
• Aufmerksamkeit – Wie groß ist die Sensibilität im Unternehmen?

Testmanagement bei in Betrieb genommenen Lösungen

Außerhalb bzw. nach Projekten, angetrieben von der unternehmensindividuellen Ausprägung einer Lösung, insbesondere bei SAP-Lösungen, wird das System nach dem Go-Live durchgängig optimiert und die Geschäftsprozesse werden permanent verändert sowie erweitert. Deshalb müssen Systemveränderungen ausgiebig getestet werden, um den reibungslosen Ablauf geschäftskritischer Prozesse zu gewährleisten, denn jede Änderung eines produktiven Systems kann negative Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb haben.
Die Veränderungen im System können nach Auslöser unterschieden werden:
• Geschäftsprozessgetriebene Veränderungen (Firmenfusionen, Änderung von Kernprozessen)
• IT-getriebene Veränderungen (Einspielung von Releases, Support Packages)

In diesem Webinar erfahren Sie, wie das Testmanagement im Solution Manager aufgebaut ist, wie es sich von anderen Systemen unterscheidet und was den Solution Manager so funktional macht.

Der SAP Solution Manager

Nun der SAP Solution Manager ins Spiel. Mit dem Solution Manager (in der Version 7.1) stellt SAP eine zentrale Applicaton-Lifecycle- Management-Plattform zu Verfügung, die den gesamten Lebenszyklus aller Systemapplikationen unterstützt. „Der SAP Solution Manager bietet einen zentralen Zugriff zu Werkzeugen, Methoden und vorkonfigurierten Inhalten, die Sie während der
Evaluierung und Implementierung sowie beim operativen Betrieb Ihrer Systeme nutzen können“ – so die Beschreibung der SAP selbst.
Im Folgenden gebe ich einen Überblick über die Möglichkeiten, welche die Testmanagement-Komponente des Solution Managers bietet.

TestmanagementSchritt 1: Prozessdokumentation & Manuelles Testen

Zu Beginn ist eine Definition des Testumfangs wichtig, d.h. es wird entschieden, welche Geschäftsprozesse im welcher Tiefe und Ausprägung getestet werden sollen. Diese Phase ist enorm wichtig, denn Sie entscheidet beispielsweise über die Wiederverwendbarkeit von Testfällen. Die Erfahrung zeigt, dass an dieser Stelle oftmals die Frage gestellt wird: „Was sind denn überhaupt unsere (wichtigsten) Geschäftsprozesse und wie sehen diese aus?“. Daher ist eine enge Abstimmung mit den Process Owner bzw. dem Fachbereich notwendig und unbedingt zu empfehlen.
Die Solution Documentation (Business Blueprint) ist Ausgangspunkt und dokumentiert die an den Geschäftsprozessen in Ihrem Unternehmen beteiligten Geschäftsszenarios, Geschäftsprozesse und Prozessschritte. Weitere Grundfunktionalitäten stellt der Solution Manager zur Verfügung.:
• Prozessdokumentation
• Testplanverwaltung
• Arbeitsvorrat für die Tester
• Ergebnisdokumentation der Testfälle
• weitreichendes Reporting

Nach Definition der zu testenden Prozesse und initaler Anlage der Prozesslandschaft im Solution Manager kann bereits manuell getestet werden, d.h. die Tester führen die vorab zugewiesenen Testschritte aus dem Arbeitsvorrat direkt am System aus.

Schritt 2: Automatisierung im Testmanagement

Erst nachdem die zu Beginn anfallenden Hausaufgaben erledigt wurden, die zu testenden Prozesse klar definiert sind und die Wiederverwendbarkeit der Testfälle gewährleistet wird, ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Testautomatisierung zu empfehlen. Das Ziel hierbei ist die Erzielung einer höheren Softwarequalität durch eine größere Testabdeckung und muss nicht unbedingt die Beschleunigung des Entwicklungs- und Testprozesses sein. Vor allem bei komplexer Software mit einem großen Anteil von Regressionstests, also wiederholter Tests, kann die Automatisierung von Testabläufen sinnvoll sein. Eine weniger gute Wahl stellt die Testautomatisierung bei sich häufig änderder Software bzw. Prozessen dar, da hierbei der Wartungsaufwand enorm hoch sein kann.
Der Solution Manager bietet diesbezüglich verschiedene Werkzeuge, die für Testautomatisierung, aber auch der Identifizierung der von SAP Updates betroffenen Prozesse genutzt werden können.
CBTA/eCATT: Erstellung von Testskripts für automatisierte Tests
• BPCA (Business Process Change Analyzer): Identifikation der von Änderungen der SAP (z.B. SAP Support Packages) betroffenen Prozesse
• SEA (Scope & Effort Analzyer): Optimierung des Test-Scopes durch Aufwands- und Risikoabschätzung bei Einspielung von neuen EHPs

Wie ist Ihre Erfahrung mit dem Automatisieren von Testaktivitäten? Haben Sie ein passendes Verhältnis zwischen manuellen und automatisierten Tests gefunden?
Über Ihre Erfahrungen würde ich mich freuen!

Sie benötigen Unterstützung bei der Umsetzung? Wir haben den richtigen Berater für dieses Thema. Schauen Sie mal auf unser RZ10.de Partnerprodukt Berater für SAP Solution Manager.


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Maximilian Gill

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Maximilian Gill

B. Sc. Wirtschaftsinformatik

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