Tobias Harmes
22. Mai 2023

SAP Hosting

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SAP Hosting im Outsourcing-Modell ermöglicht Unternehmen, Einfluss auf ihre SAP Applikationen zu nehmen und gleichzeitig den Betriebsaufwand zu reduzieren. Besonders im Mittelstand steigt die Nutzung von SAP Hosting deshalb an.

Was ist SAP Hosting?

SAP Hosting ermöglicht Unternehmen die Bereitstellung und Verwaltung ihrer SAP-Systeme und -Anwendungen durch externe Dienstleister. Hierbei werden die SAP-Landschaften auf den Servern des Hosting-Anbieters betrieben und gewartet. Unternehmen haben die Wahl, ihre Systeme entweder intern zu betreiben oder sie an externe Hosting-Anbieter auszulagern.

Beim Hosting wird der Betrieb der Infrastruktur vom Unternehmen in das Rechenzentrum des Providers ausgelagert. Die SAP Basisdienste für Hardware, Betriebssysteme und Datenbanken werden also extern betrieben. Beim Application-Management werden dazu die SAP Anwendungen und SAP Arbeitsplätze funktional betreut. Ebenso werden sie an veränderte geschäftliche Anforderungen angepasst. Dazu gehören unter anderem  Erweiterungen, Updates und das Customizing.

Beim Outsourcing von SAP Services bieten sich verschiedene SAP Lösungen an. Zum einen die Option SAP Business One, die am ehesten für Unternehmen von zehn bis 100 Mitarbeitern gedacht ist. Zum anderen gibt es noch die Lösung SAP Business ByDesign. Diese Variante richtet sich an Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitenden. Die dritte Option ist SAP Business All-in-One und eignet sich für Unternehmen mit 500 bis 2500 Mitarbeitenden.

Formen des SAP Hostings

Auslagerung des SAP Basis-Betriebs

Die erste Form des SAP Hostings ist die Auslagerung des SAP Basisbetriebs. Im Rechenzentrum des Providers wird dann die Infrastruktur bestehend aus Hardware, Betriebssysteme und Datenbanken betrieben. Der Dienstleister kümmert sich um das technische Application-Management. Das heißt, der Dienstleister sorgt dafür, dass SAP Anwendungen reibungslos laufen. Es wird also das technische Application-Management kontrolliert. In der Regel gehören die Softwarelizenzen dabei dem Kunden.

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Funktionales SAP-Application Management

Bei dem funktionalen SAP Application-Management kümmern sich die SAP Partner um das Management von SAP Anwendungen wie CRM oder ERP. Der Service wird entweder remote oder direkt beim Kunden vor Ort durchgeführt. Es ist möglich, dass die Hardware auch dem Kunden gehört und von ihm betrieben wird. Auch die Softwarelizenzen gehören in den meisten Fällen dem Kunden. Eine weitere Eigenschaft des Application-Managements ist, dass sie die SAP Anwendungen an veränderte geschäftliche Anforderungen anpasst (Customizing). Ebenso gehört das Programmieren von Erweiterungen und die Übernahme kompletter Geschäftsprozesse wie Einkauf oder Personalabrechnung zu dem Application-Management.

Implementation Hosting

Eine weitere Form ist das Implementation Hosting. Partner stellen ihren Kunden temporär eine spezifische Infrastruktur und Entwicklungsumgebung für ein SAP Einführungsprojekt bereit. Der Kunde entscheidet dann am Ende der Laufzeit, ob er Hardware und Anwendungen selbst betreiben oder im Rechenzentrum des Providers lassen möchte. Die Softwarelizenzen gehören auch hier in den meisten Fällen dem Kunden.

Application-Service-Provider (ASP)

Die letzte Form des Hostings ist der Application-Service-Provider (ASP). Dabei sorgt der Partner für den schnellen und kostengünstigen Einsatz von SAP Lösungen. Dies gelingt durch ein Komplettpaket aus Software, Implementierung, Infrastruktur, Service und Support. Dabei müssen die Lösungen des ASP kaum an Kundenanforderungen angepasst werden. Meist erfolgen die Supportleistungen auf Basis eines Rahmenvertrags und die Abrechnung pro Anwender und Monat. Lizenzen erwirbt der Kunde häufig nicht.

Beitragsbild SAP Hosting

Vorteile des SAP Outsourcings

Gerade mittelständische Firmen mit Vertriebsorten rund um den Globus und einer lokalen IT in Deutschland können stark von dem SAP Outsourcing profitieren. So können die Unternehmen sich den zeitaufwändigen und teuren Wissensaufbau sparen, der für den Betrieb des SAP Systems notwendig ist und sich auf Geschäftsprozesse fokussieren. Ebenso kann sich so die IT-Abteilung vermehrt strategischer Fragen und Prozessen widmen. In den meisten Fällen zeichnen sich die Services der Hostings durch eine erhöhte Qualität aus. Des Weiteren sind zumeist effizientere Prozesse, ein attraktiveres Preis-Leistung-Verhältnis und der neueste Stand der SAP-Technik zu erwarten.

Cloud Hosting

Cloud Hosting stellt Hosting Services auf Basis einer Cloud-Infrastruktur zur Verfügung. Im Gegensatz zum Hosting steht es auf dedizierter Hardware oder dedizierten Servern. Je nach Anforderungen kann die Leistung des Cloud Hostings skaliert werden. Die Hosting- sowie Serverleistungen werden basierend auf einer virtualisierten Cloud-Infrastruktur aus dem Netzwerk geliefert. Die dafür notwendige Leistung wird durch mehrere verschiedene Rechner erzeugt. Diese Rechner sind über das Netz miteinander verbunden und können sich an unterschiedlichen Orten befinden. Die Netzwerke zur massiven Skalierung werden auch Hyperscaler genannt. Beispiele dafür sind AWS, Azure und Google Cloud Platform.

Da die Leistung individuell und flexibel nach Bedarf skaliert werden kann, stellt Cloud Hosting das Gegenteil zum Hosting auf einzelnen Dedicated oder Shared Servern dar. Eine theoretisch unbegrenzte Anzahl an Rechnern arbeitet beim Cloud Hosting so zusammen, dass sie nach außen wie ein einzelnes System auftreten. Viele unterschiedliche Server garantieren dabei eine hohe Sicherheit und Verfügbarkeit.

Verantwortlich für den Betrieb der Lösung ist der Cloud Hosting Provider. Dann wird dem Anwender ermöglicht, seine Services über Self-Managementoberflächen selbst zu konfigurieren und anzupassen. Häufig werden Websites, Webanwendungen oder Onlineshops über Cloud Hosting realisiert.

Cloud Hosting vs. Cloud Computing

Häufig werden die beiden Begriffe Cloud Hosting und Cloud Computing in gleichen Zusammenhängen verwendet. Jedoch gibt es klare Unterschiede in Bezug auf den bereitgestellten Leistungsumfang. Man kann das Cloud Hosting als eine Art Teilmenge des Cloud Computings verstehen, da im Vergleich zum Cloud Hosting das Leistungsportfolio des Cloud Computings weit über die Bereitstellung von Hosting- und Serverleistungen hinausgeht.

So beinhaltet das Cloud Computing die Services Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Im Gegensatz dazu liegt der Fokus beim Cloud Hosting hauptsächlich auf Dienstleistungen aus dem Bereich Infrastructure as a Service (IaaS). Basierend auf virtualisierter und vernetzter Hardware-Ressourcen wird es Nutzer ermöglicht, Webanwendungen oder Web-Services in der Cloud-Umgebung zu betreiben.

Die Vorteile des Cloud Hostings

Ein wichtiger Vorteil gegenüber herkömmlichen Hosting-Modellen ist die erhöhte Zuverlässigkeit und Sicherheit durch die verteilten Strukturen. Ebenso erhalten Unternehmen aufgrund der vielen zugrundeliegenden Hardwareressourcen eine hohe Leistungsfähigkeit sowie eine gute und schnelle Skalierbarkeit. Des Weiteren gibt es Preismodelle, bei denen nur für die tatsächlich genutzte Leistung gezahlt werden muss, wodurch Kosten gespart werden können. Durch das Cloud Hosting wird auch ein Single Point of Failures vermieden und es findet eine redundante Speicherung der Daten statt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Cloud Hosting sehr ausfallsicher ist und eine hohe Verfügbarkeit bietet, da die bereitgestellten Services beim Cloud Hosting nicht an bestimmte Hardware-Ressourcen gebunden sind. Wenn ein einzelner Server des kompletten Verbunds ausfallen sollte, bewirkt dies keine Verschlechterung der grundsätzlichen Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit. Die benötigte Leistung wird über die verbleidenden Ressourcen weiterhin bedarfsgerecht aus dem Netzwerk zur Verfügung stellt. Unternehmen wird zusätzlich ermöglicht, Ressourcen individuell anzupassen, ohne dass seine Verfügbarkeit z.B. durch den Tausch eines Servers beeinträchtigt ist.

SAP Hosting

Formen des Hostings

Cloud Hoster / Hyperscaler

Amazon Web Services (AWS)

Amazon Web Services (AWS) gehört zu den führenden Cloud-Computing-Anbietern weltweit. Nutzer von AWS können auf virtuelle Server zugreifen. Als mögliche Betriebssysteme gibt es unter anderem Linux-Distributionen oder Microsoft Windows. Die Abrechnung erfolgt je nach Dauer, genutztem Arbeitsspeicher oder Compute Units. Über AWS können Unternehmen zudem beliebig große Datenmengen speichern. Dabei bezahlen sie nur den verbrauchten Speicherplatz. Über den hauseigenen Speicherdienst Amazon Simple Storage Service erfolgt die Speicherung, über http/HTTPS der Zugriff.

Via CloudFront werden die Inhalte aus AWS Diensten bereitgestellt. Dabei wird die Zugriffszeit durch die globale Verteilung verringert. Je nach Konfiguration können zusätzlich zu den einzelnen Dateien auch ganze Domains bereitgestellt werden, die auch SSL-verschlüsselt sein können. Des Weiteren stehen Unternehmen die virtuellen Datenbanken SimpleDB und Relational Database Service (RDS) zur Verfügung. SimpleDB ist dabei für einfache Ablagen vorgesehen, RDS basiert auf MySQL, Microsoft SQL Server oder Oracle. AWS bietet zudem alle nötigen Werkzeuge für Entwickler sowie eine ständig größer werdende Auswahl an Software.

Microsoft Azure

Bei Microsoft Azure handelt es sich um eine hoch skalierbare Cloud-Computing-Plattform aus dem Hause Microsoft. Azure wird kontinuierlich mit neuen Diensten von Microsoft erweitert. Diese Cloud-Computing-Plattform Azure von Microsoft wendet sich vor allem mit ihren Services an Unternehmen und Entwickler und ist hoch skalierbar. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2010 erweitert Microsoft das Serviceangebot und die Leistungsfähigkeit seiner Cloud-Computing-Umgebung kontinuierlich.

Services aus den Bereichen Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS) können von Usern aus der Cloud bezogen werden. Ebenso werden Datenbanken und Storage-Systeme zur Verfügung gestellt. Anwendern soll eine flexible Cloud-Infrastruktur geboten werden. Diese soll entsprechend persönlicher Anforderungen schnell angepasst werden können und den Betrieb einer eigenen IT-Infrastruktur überflüssig machen. Durch AWS können außerdem zahlreiche Standarddienste wie virtuelle Maschinen, SQL-Datenbanken oder VPN-Gateways verwendet werden.

Die professionell betriebenen Rechenzentren in der ganzen Welt ermöglichen, dass die Dienste mit einer hohen Verfügbarkeit überall nutzbar sind. Ebenso bietet Microsoft Azure den Einsatz von Hybrid-Systemen, bei denen nur ein Teil der Services, Anwendungen und Daten in die Cloud verlagert sind. Der Rest wird dann auf lokalen Servern betrieben.

Google Cloud Platform (GCP)

Die Google Cloud Platform (GCP) wird von dem gleichnamigen Hersteller angeboten. Dieser Service arbeitet mit derselben Infrastruktur, die etwa auch YouTube oder Google Search antreibt. Mit der Google Cloud Platform soll eine Umgebung für Entwickler geschaffen werden, auf der sie sowohl einfache Webseiten als auch komplexe Applikationen erstellen können. Eingeteilt wird diese Platform in einzelne Produkte, welche alle als XaaS aufgebaut sind.

Der erste Dienst ist Compute Engine und wird vor allem von Entwicklern verwendet, um virtuell eine Infrastruktur zu konstruieren. Somit ist die Miete von echten Servern und anderen Geräten nicht notwendig. Der Dienst übernimmt die Bereitstellung von virtuellen Maschinen, auf denen Entwickler dann Anwendungen ausführen und auch anbieten können.

Die Plattform Cloud Storage stellt Anwendern Speicherplatz in der Cloud bereit. Dort können Daten jeder Art abgelegt werden. Weiterhin werden innerhalb der Cloud Storage diverse Produkte angeboten, um etwa eigene Datenbanken in BigTable zu erstellen. Auch Datensätze, die mehrere Terabyte groß sind, stellen für diese Plattform kein Problem dar.

Die App Engine ermöglicht es Unternehmen, Applikationen direkt online zu hosten. Außerdem stellt Google ein eigenes Software Development Kit (SDK) bereit, um Anwendungen für diese Umgebung zu schreiben. Es spielt zudem keine Rolle, wie groß die Applikation am Ende wird, weil Google skalierbare Umgebungen zur Verfügung stellt. Die App Engine ist folglich für kleinere und große Nutzermengen eine Option.

Temporärer SAP Zugriff

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Fazit

Die Auswahl des richtigen SAP Hosting-Angebots nimmt einen hohen Stellenwert bei Unternehmen jeder Größe ein. Mittlerweile gibt es daher auch ein reichhaltiges Angebot für die verschiedenen Anforderungen und es kann schwer sein, den Überblick über dieses zu behalten. Allerdings wird es immer wichtiger, Einfluss auf SAP Applikationen zu nehmen und gleichzeitig den Betriebsaufwand zu reduzieren.

FAQ zu SAP Hosting

Was ist SAP Hosting?

SAP Hosting im Outsourcing-Modell ermöglicht Unternehmen, Einfluss auf ihre SAP Applikationen zu nehmen und gleichzeitig den Betriebsaufwand zu reduzieren. Besonders im Mittelstand steigt das Geschäft mit SAP Hosting an.

Welche Vorteile bietet das SAP Hosting?

Gerade mittelständische Firmen mit Vertriebsorten rund um den Globus und einer lokalen IT in Deutschland können stark von dem SAP Hosting im Outsourcing-Modell profitieren. So können die Unternehmen sich den zeitaufwändigen und teuren Wissensaufbau sparen, der für den Betrieb des SAP Systems notwendig ist und sich auf Geschäftsprozesse fokussieren. Ebenso kann sich so die IT Abteilung vermehrt strategischer Fragen und Prozessen widmen.

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