Sicherheitsrisiko Report-Nutzung?

Autor: Simon Soltow | 9. August 2024

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Die Nutzung von Reports bietet viele Vorteile, doch sie birgt auch erhebliche Sicherheitsrisiken. In diesem Beitrag beleuchten wir diese Risiken, zeigen sichere Vorgehensweisen zur Berechtigung von Reports und geben Empfehlungen, wie Unternehmen mit Reports umgehen sollten.

Sicherheitsrisiken bei Reports 

Reports können zum Aufruf vertraulicher Daten genutzt werden und können bei unsachgemäßer Handhabung ein Sicherheitsrisiko darstellen. Unbefugte Zugriffe, Datenlecks und Manipulationen gehören zu den häufigsten Gefahren. Besonders kritisch wird es, wenn sensible Informationen wie Kunden- oder Finanzdaten betroffen sind. Solche Sicherheitslücken können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig beeinträchtigen. Auch existieren hochkritische Reports, welche es beispielsweise erlauben, über die SAP GUI auf Betriebssystemkommandos zuzugreifen. 

Ungepflegte Berechtigungsgruppen: Im SAP Standard existiert eine Vielzahl an Reports ohne gepflegte Berechtigungsgruppe. Diese lassen sich dann über die SE38/SA38 ohne weitere Berechtigungsprüfungen ausführen. Dies führt zu unklaren Berechtigungen und potenziellen Datenlecks. Wenn man Berechtigungsgruppen nicht regelmäßig überprüft und aktualisiert, haben Mitarbeiter Zugriffe auf Reports, die sie für ihre Arbeit nicht benötigen. Dies erhöht das Risiko, dass sensible Informationen in falsche Hände geraten. 

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Allgemeine Berechtigungen für Transaktionen wie SE38 und SA38 ermöglichen unkontrollierten Report-Zugriff auf Reports ohne gepflegte Berechtigungsgruppe. Mit diesen allgemeinen Berechtigungen können Benutzer potenziell auf eine Vielzahl von Reports zugreifen, unabhängig davon, ob sie explizit für diese Reports berechtigt wurden. Dies stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da es keine Kontrolle darüber gibt, wer welche Daten einsieht oder welche kritischen Aktionen durchführt. 

Vereinzelte Reports stellen bei Benutzung ein massives Sicherheitsrisiko für die SAP-Systemlandschaft dar. Einige Reports enthalten besonders sensible oder kritische Daten. Nutzt jemand diese ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen, führt dies potentiell zu Sicherheitslücken.

Fehlende SU24-Pflege: Für Reports lassen sich keine Berechtigungsvorschlagswerte in der SU24 hinterlegen. Dies führt zu unübersichtlichen und unsicheren Berechtigungsstrukturen. SU24-Vorschlagswerte sind entscheidend für die Definition und Pflege von Berechtigungen in SAP-Systemen. Überprüft und – pflegt man diese nicht regelmäßig, entstehen unklare und unsichere Berechtigungsstrukturen, die das Risiko von Sicherheitsvorfällen erhöhen. 

Vorgehensweisen zur sicheren Berechtigung von Reports 

Die empfohlene Vorgehensweise besteht darin, den Zugang zu Reports strikt zu kontrollieren und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen. Ein mehrstufiges Sicherheitskonzept umzusetzen hilft dabei, den Zugriff auf die notwendigen Personen zu beschränken und Sicherheitslücken frühzeitig zu schließen. Das Minimalprinzip sollte angewendet werden, um Überberechtigungen zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen. 

  1. Zugriffssteuerung: Nur autorisierte Personen sollten Zugang zu Reports erhalten. Eine detaillierte Rollen- und Rechteverteilung ist essenziell. Der strikte Entzug allgemeiner Report-Berechtigungen für Dialoguser ist notwendig.
  2. Berechtigungsgruppenpflege: Pflege von Berechtigungsgruppen für alle Reports verhindert, dass Reports allgemein zugänglich werden.
  3. Hinzuschalten weiterer Berechtigungsprüfungen: Es ist auch möglich, zusätzlich zum Berechtigungsobjekt S_PROGRAM (Prüfung auf Berechtigungsgruppen) auch das Berechtigungsobjekt S_PROGNAM (Prüfung auf den Namen des Reports) hinzuzuschalten, um die Sicherheit der Reportausführung zu verbessern.
  4. Entzug allgemeiner Berechtigungen: Allgemeine Berechtigungen für Transaktionen wie SE38 und SA38 sollten entzogen werden, um unkontrollierten Zugriff zu verhindern. 
  5. Kapselung von Z-Reports: Z-Reports sollten in spezifischen Transaktionen gekapselt werden, um ihre Nutzung zu kontrollieren und zu sichern. Für Transaktionen ist es auch möglich, Berechtigungsvorschlagswerte in der SU24 zu hinterlegen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. 
  6. Überwachung der Report-Nutzung: Tools wie ST03N oder das SAP Security Audit Log sollten eingesetzt werden, um die Nutzung von Reports zu überwachen und unautorisierte Zugriffe frühzeitig zu erkennen. 

Begründung der empfohlenen Vorgehensweise 

Die vorgestellte Vorgehensweise minimiert das Risiko von Datenlecks und unbefugten Zugriffen. Eine klare Zugriffssteuerung stellt sicher, dass nur befugte Personen auf sensible Daten zugreifen können. Protokollierung und regelmäßige Überprüfungen helfen, Sicherheitslücken zu identifizieren und zu beheben.

SAP Berechtigungen helfen dabei, den Zugriff auf sensible Unternehmensdaten zu kontrollieren und tragen damit erheblich zur Compliance bei. Ein richtiges Konzept ist dabei ein Muss, denn ein gut durchdachtes Berechtigungskonzept ermöglicht es, Benutzerrollen und -berechtigungen effizient zu verwalten. Die Sicherheit, das Risikomanagement und die Transparenz wird dabei erhöht und gewährleistet die Integrität des Systems.

Die Pflege von Berechtigungsgruppen sorgt zudem für klare und nachvollziehbare Berechtigungsstrukturen. Diese Maßnahmen vereinfachen die Handhabung für Endnutzer und erhöhen die Akzeptanz. Zudem unterstützen sie die Einhaltung von Sicherheits- und Compliance-Anforderungen. 

Durch den Entzug allgemeiner Berechtigungen und die Kapselung von Z-Reports in spezifischen Transaktionen wird außerdem der unkontrollierte Zugriff verhindert, was die Sicherheit erhöht. Die Überwachung der Report-Nutzung ermöglicht es, unautorisierte Zugriffe zu erkennen und zu verhindern. 

Ein striktes Sicherheitskonzept bietet also den besten Schutz vor den vielfältigen Risiken, die mit der Nutzung von Reports einhergehen. Unternehmen sollten diese Empfehlungen ernst nehmen, um die Integrität und Sicherheit ihrer Daten zu gewährleisten. 


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Simon Soltow

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Simon Soltow

B.Sc. Wirtschaftsinformatik

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