Alte Scanner in Logistik und Lager – ein Risiko für das SAP? Im Gespräch mit Tim Lutz.
Autor: Tobias Harmes | 22. Februar 2019
Ich spreche mit dem Logistik-Experten Tim Lutz über das mögliche Risiko von alten Scannern in Lager und Logistikzentren. Denn bei vielen Unternehmen sind im Lager mobile Scanner an das SAP angebunden, deren Lebenszyklus schon lange überschritten ist. Welche Probleme und Risiken ergeben sich hieraus?
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Hauptprobleme von alten Scannern im Umfeld SAP WM und SAP EWM
Bei vielen Unternehmen werden im Lager und in der der Logistik Scanner eingesetzt, deren Lebenszyklus schon überschritten ist. Diese Scanner sind an das SAP angebunden und ermöglichen Warenbewegungen, die live und direkt im SAP gebucht werden. Doch die Hardware ist oft veraltet – es gibt keine Ersatzgeräte, die Wartung ist schwierig.
Dazu kommt, dass die auch Software auf den Geräten hoffnungslos veraltet ist. Das eingesetzte Windows CE ist oft bereits seitens Microsoft abgekündigt. Die Wartung, die Entwicklung und Erweiterung von nativen Apps für solche Geräte ist schon allein deshalb schwierig, weil es oft keine passenden Entwicklungumgebungen mehr gibt. Ganz zu schweigen von modernen Support-Werkzeuge wie Fernsteuerung der Geräte von einem zentralen Support aus. Was dann auch internationalen Support fast unmöglich macht – die Geräte müssen im schlimmsten Fall dann eingeschickt werden. Obwohl nur ein Werks-Reset nötig wäre.
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Sicherheitstechnisch sind diese Geräte oft mit er Einführung vor mehreren Jahren auf dem damaligen Sicherheitsstand stehen geblieben. Mit dem Einsatz von unverschlüsselten Telnet- und http-Web-Server ist die einzige Barriere oft ein abgeschottetes WLAN. Wie gut das von Angriffen von innen dann abgesichert ist, zeigen Auswirkungen von Stuxnet und anderer Malware, die einmal im internen Netz angelangt großflächige Verwüstungen auslösen können.
Die alten Scanner aus der Logistik sind bei mehr als einem Kunden durch Projekte im Logistik-Fachbereich eingeführt worden und mehr als einmal überhaupt nie offziell an die IT als Teil der SAP Infrastruktur übergeben worden. Das erhöht auch die Gefahr von dunklen Ecken, die die wichtigen Logistik-Prozesse angreifbar machen.
Was kann man mit aktuellen Scannern besser machen?
Der wichtigste Unterschied ist, dass aktuelle Hardware in EMM-Lösungen für die zentrale Verwaltung von Geräten aufgenommen werden kann. Damit werden überhaupt erst systematische (Sicherheits-)Updates möglich. Die großen Scanner-Hersteller wie Zebra und Honeywell liefern neue Modelle praktisch ausschließlich mit Android aus. Das bedeutet, dass Verwaltung, Remote-Support und auch die Entwicklung von Apps für diese Scanner sich dem Schema der aktuellen Mobil-Geräte-Entwicklung annähert oder ihr sogar gleicht. Wer also Ressourcen für die Mobil-Entwicklung aufgebaut hat, kann diese auch für moderne Scanner nutzen.
Empfehlungen
Auf jeden Fall sollte die bestehende Landschaft geprüft werden. Sind alle Geräte und die Betriebssysteme darauf noch unter Hersteller-Wartung. Gibt es Support-Verträge für die Hardware und Software auf den Geräten? Gibt es anstehende Änderungen, z.B. ein Upgrade auf ERP 6.0 EHP8 oder S/4HANA, bei der noch die Kompatibilität geprüft werden muss?
Weitere Informationen gibt es hier:
E-Book Mobile Datenerfassung: https://mind-logistik.de/download/e-book-mobile-datenerfassung/
Whitepaper: https://mind-logistik.de/download/mobile-datenerfassung-mit-hardware-geraeten/
Wartung und Support Lifecycle für Windows Mobile: https://support.microsoft.com/en-us/lifecycle/search/1143
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