Tobias Harmes
14. November 2025

Xiting Authorizations Management Suite (XAMS)

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XAMS

Die Xiting Authorizations Management Suite (XAMS) standardisiert und automatisiert das Berechtigungsmanagement direkt in SAP. Dadurch stärkt sie die SAP Security mit transparentem Rollendesign, produktivnahen Tests und revisionssicheren Prozessen und bildet zugleich eine belastbare Grundlage für Compliance, Audits und Angriffserkennung SAP im Zusammenspiel mit ergänzenden Security-Lösungen

Was ist die Xiting Authorizations Management Suite (XAMS)?

XAMS ist eine modular aufgebaute Suite für das Rollen- und Berechtigungsmanagement in ABAP-basierten SAP-Systemen. Sie unterstützt den gesamten Lebenszyklus von Rollen – vom strukturierten Entwurf über qualitätssichernde Prüfungen bis zur revisionsfähigen Dokumentation – und setzt dabei konsequent auf den SAP-Standard. Ziel ist ein nachvollziehbares, effizientes und auditfestes Berechtigungskonzept, das die SAP Security nachhaltig stärkt und Projekte wie S/4HANA-Migrationen methodisch absichert. XAMS lässt sich in bestehende Governance-Prozesse integrieren und in heterogene Landschaften einbetten.

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Funktionsweise

XAMS arbeitet entlang eines Autorisierungs-Lebenszyklus:

Analyse & Optimierung: Der Role Profiler liefert umfangreiche Reports zur Rollenqualität, zu kritischen Berechtigungen und SoD-Konflikten; ergänzend identifiziert der ABAP Alchemist Schwachstellen im Eigenentwicklungs-Code (z. B. fehlende Authority-Checks) und verbessert die SU24-Vorschlagswerte.

Rollendesign: Mit dem Role Designer lassen sich Rollen komfortabel modellieren – inklusive „What-if“-Simulationen durch virtuelle Rollenzuordnung und Trace-basiertes Design. Für S/4HANA stehen Migrationsfunktionen bereit.

Test & Absicherung: Der Role Builder reduziert den Testaufwand durch die Productive Test Simulation (PTS), die Berechtigungsprüfungen produktionsnah ermöglicht, ohne die Nutzer zu beeinträchtigen. Xiting Times stellt bei Bedarf ein temporäres Fallback früherer Rollen bereit, um das Go-Live-Risiko zu senken.

Betrieb & Replikation: Der Role Replicator beschleunigt die Pflege organisatorischer Felder via Massenduplikation, während der Security Architect vorkonfigurierte Sicherheitskonzepte bereitstellt und Abweichungen in Live-Systemen erkennt.

Technische Eigenschaften

XAMS ist eine ABAP-native Suite, die sich direkt in den SAP-Autorisierungsstack integriert. Rollen werden aus der Suite heraus in PFCG angelegt bzw. aktualisiert („automatically deploy into PFCG“), Vorschlagswerte lassen sich über SU24 optimieren und die Nutzungshistorie (u. a. ST03N-Auswertungen/Trace-Daten) fließt in Analyse und Design ein. Dadurch arbeitet XAMS eng mit den Standardmechanismen des NetWeaver-/S/4HANA-Stacks, ohne proprietäre Parallelwelten aufzubauen.

Für typische Betriebsaufgaben bringt XAMS zusätzliche Automatisierung mit, etwa Werkzeuge zur Massenanlage und -pflege von Benutzern (nützlich in Migrationsprojekten) sowie Auswertungen zur Lizenz-/Nutzungsklassifizierung. Diese Funktionen reduzieren manuelle SU01-Klickstrecken und beschleunigen Operationen im Tagesgeschäft.

Technologisch richtet sich XAMS an ABAP-basierte ERP- und S/4HANA-Systeme, inklusive Fiori-Bezügen (z. B. Reporting im Role Designer). Protokollierung und Nachvollziehbarkeit sind feste Bestandteile (auditierbares Logging/Tracing), sodass Implementierungen in regulierten Umgebungen unterstützt werden. Insgesamt folgt die Suite einem „Best-Practice“-Ansatz für SAP-Berechtigungen im ABAP-Umfeld und lässt sich in bestehende Governance-/GRC-Prozesse einordnen.

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Vor- und Nachteile von XAMS

Das sind die wesentlichen Vorteile von XAMS:

Deutliche Effizienzgewinne im Rollendesign und in Tests: Durch Trace-gestütztes Rollendesign, Vorlagen und Massenänderungen entfallen viele manuelle PFCG-/SU01-Klickstrecken. Rollen lassen sich konsistenter modellieren und schneller iterieren.

Produktivnahe Tests (PTS) mit hoher Aussagekraft: Die Productive Test Simulation prüft Berechtigungen im produktionsnahen Kontext, ohne echte Nutzerprozesse zu stören. Fehlende Berechtigungen oder überprivilegierte Rollen werden früh sichtbar, die Abstimmung mit Fachbereichen wird kürzer, und separate Testsystem-Konstrukte oder breit angelegte Sperrfenster werden seltener nötig.

Qualitäts- und Compliance-Fokus: Umfangreiche Reports unterstützen SoD-Checks, S/4HANA-Sichten und die Optimierung von SU24-Vorschlagswerten. Zusätzlich sorgen nachvollziehbare Änderungsprotokolle und standardisierte Sicherheitsbausteine für eine auditfeste Dokumentation – das beschleunigt interne Kontrollen und externe Prüfungen gleichermaßen.

Risikoarme Inbetriebnahme: Mit temporärem Rollback (z. B. zeitlich befristete Rücknahme geänderter Berechtigungen) lassen sich Einführungen gestuft und kontrolliert durchführen. Bei Abweichungen ist eine schnelle Rückkehr zum stabilen Ausgangszustand möglich, wodurch Go-Live-Risiken und potenzielle Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs deutlich reduziert werden.

Folgende Nachteile sind zu berücksichtigen:

Einführung und Nutzen hängen von sauber definierten Governance-Prozessen, Stammdatenqualität und der Einbindung von Fachbereichen ab.

Lizenz- und Schulungsaufwände sind einzuplanen; Teams benötigen Know-how für die Methodik (Rollen-Lifecycle, SU24-Pflege, SoD-Regelwerke).

Der Schwerpunkt liegt im ABAP-Umfeld; für hybride Landschaften (Cloud-Services) sind ggf. ergänzende Lösungen einzubeziehen.

Zielgruppe

XAMS richtet sich an IT-Entscheider, SAP-Security-Verantwortliche, Basis-Teams und Entwickler, die ein strukturiertes, revisionssicheres Berechtigungsmanagement etablieren oder modernisieren wollen – etwa im Zuge einer S/4HANA-Transformation. Mit einer strukturierten Analyse und dem XAMS-Einsatz lassen sich komplexe, historisch gewachsene Rollenkonzepte im Idealfall deutlich verschlanken.

Alternativen zu XAMS

Je nach Anforderung kommen unterschiedliche Ansätze infrage:

SAP-Standard & GRC (SAP Access Control): Umfasst u. a. Access Risk Analysis (SoD-Prüfungen), Emergency Access Management („Firefighter“), Business Role Management und Genehmigungs-Workflows. Wird häufig in größeren, regulierten Umgebungen eingesetzt, wenn Governance-Prozesse, Rezertifizierungen und Compliance-Reports zentral aus einem Standardprodukt gesteuert werden sollen.

SAP Cloud Identity Access Governance (IAG): Cloud-Service auf SAP BTP für Access-Analyse, Role Design, Access Request und Rezertifizierung – mit Fokus auf hybride und Cloud-first-Landschaften. Geeignet, wenn Self-Service-Prozesse, schnelle Bereitstellung und kontinuierliche „What’s-new“-Verbesserungen im Vordergrund stehen oder die Integration mit weiteren Cloud-Diensten priorisiert wird.

In unserem Webinar führen wir Sie durch die komplexe Landschaft der SAP Security Tools. Erfahren Sie, welche Funktionen ein effektives Tool bieten sollte, um Audits zu bestehen, Aufwände zu reduzieren und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

SAST SUITE (akquinet): GRC-Suite rund um SAP Security & Compliance mit vordefinierten Regelwerken, vielen konfliktfreien Rollenvorlagen (ERP/S/4HANA) und Echtzeit-Analysen. Vorteilhaft, wenn ein breites Compliance-Set mit hoher Automatisierungstiefe gefragt ist.

SIVIS (Pointsharp): Suite für zentrales User- und Berechtigungsmanagement mit Funktionen zur Automatisierung von Berechtigungskonzepten, S/4HANA-Rollentemplates sowie Compliance-Checks; adressiert auch Fiori-Kataloge und kann als Service betrieben werden. Sinnvoll, wenn standardisierte Templates und schnelle Konzeptumsetzungen priorisiert sind.

Fazit

XAMS adressiert die operativen „Pain Points“ im SAP-Berechtigungsmanagement: sauberes Rollendesign, belastbare Tests, reduzierte Go-Live-Risiken und beschleunigte Anpassungen im Lebenszyklus. Für ABAP-basierte Landschaften – insbesondere im Kontext S/4HANA – ist die Suite eine leistungsfähige Option, um Qualität und Effizienz zu steigern und Compliance-Anforderungen pragmatisch zu erfüllen. Die Einführung sollte von klaren Governance-Regeln begleitet und im Tool-Portfolio verortet werden: In hybriden Szenarien spielt XAMS seine Stärken im Kernsystem aus, während GRC/IAG-Werkzeuge die übergreifende Governance und Cloud-Prozesse abdecken. So entsteht ein schlüssiges Gesamtbild aus Effizienz, Sicherheit und Prüfsicherheit.

FAQ

Was leistet XAMS konkret im Tagesgeschäft?

XAMS standardisiert das gesamte Rollen-Lifecycle-Management in ABAP-basierten SAP-Systemen: Analyse von Rollen und SoD-Risiken, trace-gestütztes Rollendesign, produktivnahe Tests, automatisierte Pflege/Replikation sowie revisionssichere Dokumentation. So werden Rollenanpassungen schneller, konsistenter und auditfest.

Wie reduziert die Productive Test Simulation (PTS) den Testaufwand?

PTS prüft Berechtigungen produktionsnah, ohne echte Nutzerprozesse zu stören. Fehlende oder zu weit gefasste Berechtigungen werden früh sichtbar, Abstimmungen mit den Fachbereichen verkürzen sich und breite Sperrfenster oder aufwendige Testkonstrukte werden seltener.

Ersetzt XAMS SAP GRC/IAG oder ergänzt es diese?

XAMS fokussiert die operative Ebene im ABAP-Kern: Rollendesign, Tests, SU24-Optimierung, Massenpflege. GRC/IAG adressiert Governance-Workflows, Rezertifizierung und hybride/Cloud-Szenarien. In vielen Landschaften ergänzen sich die Ansätze: XAMS im Kernsystem, GRC/IAG für unternehmensweite Governance.

Wer kann mir beim Thema Xiting Authorizations Management Suite (XAMS) helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Xiting Authorizations Management Suite (XAMS) benötigen, stehen Ihnen die Experten von RZ10, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.


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