SAP Transport Management

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SAP Transport

Das in SAP eingebaute Transport Management ermöglicht es, Software und/oder Customizing-Daten aus dem Entwicklungs-System in ein anderes SAP System (z.B. in ein Produktivsystem) zu transportieren. Die Art der Software Logistik erlaubt es, Änderungen ohne direkte Auswirkungen auf das Alltagsgeschäft zu entwickeln. Die dabei durchgeführten Änderungen werden in Transportaufträge aufgezeichnet und gesammelt.

Die dreistufige Systemlandschaft

Die typische SAP-Landschaft besteht aus drei Systemebenen. Für die Systemsicherheit und die Qualitätssicherung wird die Verwendung der verschiedenen Systeme empfohlen. Die Systemlandschaft besteht aus dem Entwicklungssystem, dem Testsystem oder Qualitätssicherungssystem und dem Produktivsystem.

  • Entwicklungssystem (auch DEV abgekürzt): Auf dem Entwicklungssystem werden Entwicklungen und das Customizing vorgenommen
  • Qualitätssicherungssystem (Abkürzung: QAS): Hier werden die Geschäftsprozesse anhand realer Testdaten getestet
  • Produktivsystem (Abkürzung: PRD): Dieses System dient als Arbeitsmandant. Es wird vom Endanwender für das Tagesgeschäft genutzt

Die dreistufige SAP-Systemlandschaft

Ablauf von Transporten

Transporte sind notwendig, um Entwicklungsprojekte vom Entwicklungssystem auf das Test- oder Produktivsystem zu transportieren. Die Architektur der drei Systemebenen folgt der einer Einbahnstraße. Es ist möglich gezielt einzelne Objekte für einen Transport auszuwählen oder bestimmte Objekte zu einer vordefinierten Auswahl zu transportieren.

Änderungsaufträge

Änderungen in den verschiedenen Systemen umfassen die Erstellung und/oder Modifikation von Repository-Objekten, von damit assoziierten Objekten und/oder Tabelleneinträgen. Die Änderungsaufträge zeichnen die Modifikationen auf und machen diese wiederholt anwendbar. Sie bestehen aus verschiedenen Aufgaben (Tasks), die einem Benutzer zugeordnet sind und seine durchgeführten Änderungen enthalten.

SAP Transport

Transportauftrag in der SE01

Die Transaktionen SE01 oder SE09 werden als „Transport Organizer“ beschrieben. Mit ihnen können Customizing- und Workbench-Aufträge angelegt werden und liefern die Übersicht über die Aufträge und die Beschreibung der Aufgabe.

Customizing- und Workbench-Aufträge sind verschiedene Typen von Änderungsaufträgen. Mit einem Customizing-Auftrag werden mandantenabhängige Änderungen (z.B. bei Rollen) vorgenommen. Ein Workbench-Auftrag wird hingegen für mandantenunabhängiges Customizing verwendet. Workbench-Aufträge werden für alle Repository-Objekte der ABAP Workbench genutzt. SAP Systeme können in Mandanten aufgeteilt werden. Kundendaten sind beispielsweise immer mandantenabhängig, da diese eine bestimmte Agilität vorweisen müssen, da z.B. bestimmte Einstellungen nur für gewisse Kunden gelten. Mandantenunabhängiges Customizing beschreibt Einstellungen, die für alle Mandanten im SAP System gleichermaßen gelten.

Customizing-Auftrag vs. Workbench-Auftrag

Freigabe von Änderungsaufträgen

Hat man Änderungen durchgeführt und möchte diese im Produktivsystem umsetzen, erfolgt zunächst die Freigabe im DEV, also im Entwicklungssystem. Als zweiter Schritt folgt der Import der Änderungen in das Qualitätssicherungssystem (QAS). Dafür wird im empfangenden System ein Import angelegt. Können die Änderungen im QAS erfolgreich geprüft und verifiziert werden, erfolgt anschließend der Import in das Produktivsystem (PRD).

SAP Transport

Der Transportauftrag vom Entwicklungssystem bis ins Produktivsystem

Import von Transportaufträgen

Über die Transaktion STMS kann die Importübersicht aufgerufen werden. Hier werden alle angeschlossenen Systeme aufgelistet und durch einen Doppelklick auf das jeweilige System kann in die Importqueue navigiert werden. Hier können Aufträge selektiert werden und über die Anwahl des Punkts „Auftrag importieren“ (der LKW) kann der Auftrag in das System importiert werden. Hier ist es oft wichtig, nicht den LKW zu verwechseln. Es gibt direkt daneben auch ein „Alle Aufträge importieren“, der alle Aufträge der Importqueue importieren versuchen würde.

Die fünf größten Schwachstellen des SAP Transportwesens und ihre Lösung

In unserem Whitepaper zeigen wir Ihnen die fünf größten Schwachstellen des SAP Transportwesens und unsere Lösungen aus der Praxis, wie Sie diese beheben können.

Transport von Kopien

Mit einem Transport von Kopien können Objekte transportiert werden, ohne den eigentlichen (Haup-)Entwicklungstransport freigeben zu müssen. So können Entwicklungsfortschritte auf das Folgesystem transportiert werden, ohne die Sperre auf die Entwicklung befindlichen Objekte aufheben zu müssen. Auch können diese Transporte gut für Transporte außerhalb der Transport-Domain und Systemlinie verwendet werden. Bei dem Transport von Kopien ins Testsystem wird der Auftrag nicht wie sonst im Produktivsystem als Import an die Queue gehängt. So bleibt die Importqueue übersichtlich und es  entstehen keine „Überholer“-Transporte.

Transportwege

Eine Transportlandschaft hat auch immer einen Domain Controller. Dieser verteilt die Konfiguration der Transportlandschaft auf alle angeschlossenen und beteiligten Systeme. In der Transaktion STMS kann das Transport Management System (TMS) konfiguriert werden. Dort können auch alternative Transportwege zwischen den Systemen einer Systemlinie realisiert werden. So kann zum Beispiel mit einem Entwicklungssystem mehrere Systemlinien mit Software beliefert werden. Oder es kann alternative Pfade für Wartungs- und Entwicklungstransportwege geben.

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Ein Kommentar zu "SAP Transport Management"

Hallo, ich mag diesen Artikel, er hat mir sehr geholfen, den folgenden Fehler mögen sie bitte korrigieren:

Der Transportauftrag vom Enwicklungssystem bis ins Produktivsystem, zu finden unter derselbigen Abbildung.

Mit freundlichem Gruß
Thorsten Anstötz

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