Was muss ich bei einer Änderung im SAP-System testen?

Autor: Marcel Schumacher | 9. März 2021

17 | #Testmanagement

Bei Änderungen im SAP ist „Bitte alles testen“ immer noch die Devise in vielen Unternehmen. Das überfordert nachvollziehbar Fachabteilungen, mit dem Effekt, dass zu wenig oder sogar gar nicht getestet wird. Doch das kann vermieden werden.

Unsicherheiten bei anstehenden Tests im SAP

Wenn eine Änderung am SAP-System ansteht und der Fachbereich seine Geschäftsprozesse testen soll, kommt es häufig zu vielen Unsicherheiten.

Wird beispielsweise ein neuer Support Package Stack mit einem großen Versionssprung in das System eingespielt, kann der Vertrieb im Rahmen des Order to Cash Prozesses testen, ob nach dem Update noch Bestellungen in der VA01 erfasst werden können. Der Vertriebsmitarbeiter soll außerdem eine Bestellbestätigung in der ME22N anlegen. Aber reicht das?

Was muss die Logistik, das Controlling oder die Personalabteilung testen? Jeder hat eine Vielzahl von Prozessen und Arbeitsschritten.  Dazu sind die meisten wichtigen Prozesse auch noch Abteilungsübergreifend. Bei jeder Änderung sicherheitshalber alles zu prüfen, wäre viel zu aufwändig und zeitraubend.

Leider kann die IT wegen fehlender Prozesskenntnisse oft auch keine Hilfestellung bei der Eingrenzung des notwendigen Tests bieten. Woher sollen also die Fachabteilung wissen, welche Geschäftsprozesse sie alles prüfen müssen?

Lösungsansatz 1: Analyse des Updates

Der erste Lösungsansatz für eine Vereinfachung des Testablaufs lautet, die eigentliche Änderung genau zu analysieren. Womöglich betrifft diese den Order-to-Cash-Prozess überhaupt nicht oder nur in Teilen und der große Aufwand kann vermieden werden. Je konkreter erfasst wird, welche Prozesse das Update betreffen, desto gezielter kann getestet oder nicht getestet werden. Informationen finden sich in der Regel in den Support-Hinweisen zum Support Package von SAP. Daraus leitet sich dann ein Testplan mit deutlich kleinerem Umfang ab, der von den Abteilungen dann verwendet werden kann.

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Lösungsansatz 2: Risikobasierter Ansatz

Wenn es nicht möglich ist, die durch die Änderung berührten Geschäftsprozesse vorherzusagen, empfiehlt sich ein risikobasierter Ansatz. Hier stehen die essenziellen Geschäftsprozesse im Fokus. Gemäß der allgemeinen Prozess-Prioritäten werden zunächst die Abläufe getestet, die unverzichtbar sind. Innerhalb des Unternehmens muss deshalb klar definiert sein, welche Geschäftsprozesse am wichtigsten sind. Der Testplan entwickelt sich dann anhand dieser Prioritätenliste.

Diese beiden Ansätze lassen sich für ein noch effizienteres Testmanagement auch kombinieren und durch Tools automatisieren. Wen das interessiert, dem empfehlen wir einen Blick auf die Möglichkeit des Testmanagements in SAP. Haben Sie Fragen oder Beratungsbedarf zum Thema Testmanagement? Schreiben Sie uns gerne eine Mail an info@rz10.de.


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