Die Bedeutung von IAM und wie Sie es strategisch umsetzen

Autor: Lucas Hoppe | 2. Oktober 2025

IAM

Identity and Access Management (IAM) ist ein zentraler Baustein jeder modernen IT-Strategie. Wer Identitäten, Rollen und Rechte strategisch steuert, senkt Risiken, beschleunigt Onboarding und schafft Compliance-by-Design. Im Artikel lesen Sie Gründe für einen systematischen Ansatz.

1. Sicherheit: Schutz vor Datenmissbrauch & Cyberangriffen

Digitale Identitäten entwickeln sich zunehmend zum bevorzugten Einfallstor für Cyberangriffe – etwa durch Phishing, gestohlene Zugangsdaten oder Insider-Bedrohungen. Wird das Identity & Access Management (IAM) nur unzureichend umgesetzt oder ist es unübersichtlich aufgebaut, steigt das Risiko für unberechtigte Zugriffe auf sensible Daten erheblich.

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Entscheidend ist daher ein gezielter Rechtezuschnitt nach dem Least-Privilege- bzw. Need-to-Know-Prinzip: Jeder Mitarbeiter erhält nur die Zugriffsrechte, die er tatsächlich benötigt. Ergänzt durch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) lässt sich die potenzielle Angriffsfläche deutlich minimieren.
Die Zahlen sprechen für sich: 94 % der Unternehmen waren bereits von Cyberangriffen betroffen. Besonders kritisch – viele Angriffe bleiben unbemerkt und werden erst Monate später entdeckt. Zudem starten viele Ransomware-Angriffe über kompromittierte Benutzerkonten, die nicht durch MFA abgesichert waren.

2. Compliance und Audits: Gesetze & Vorschriften einhalten

Regulatorische Vorgaben wie die DSGVO, ISO 27001, SOX oder BAIT fordern: Der Zugriff auf Daten muss nachvollziehbar, steuerbar und revisionssicher sein. IAM ist hier nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch eine strategische. Es ermöglicht die lückenlose Dokumentation darüber, wer wann auf welche Daten zugreift – insbesondere bei kritischen Berechtigungen.

Durch rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) behalten Sie die Übersicht über sensible Berechtigungen. Und mit modernen IAM-Tools lassen sich Änderungen in Echtzeit prüfen und auf ihre sicherheitsrelevanten Auswirkungen hin bewerten – ein klarer Vorteil bei internen oder externen Audits.

Gesetzte und Vorschriften einhalten

3. Effizienz & Automatisierung im Lifecycle-Management

Die manuelle Verwaltung von Benutzerzugängen ist nicht nur zeitaufwendig und teuer, sondern auch fehleranfällig – und damit ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Ein systematisches Identity & Access Management automatisiert zentrale Prozesse im Nutzer-Lifecycle und sorgt so für mehr Effizienz und Sicherheit.

Bereits beim Onboarding erhält ein neuer Mitarbeiter automatisch die passenden Zugänge – ohne Zeitverlust und ohne manuelle Eingriffe. Wechselt eine Person intern die Rolle, werden im Rahmen eines Rollenwechsels die Berechtigungen entsprechend angepasst, anstatt sie einfach zu ergänzen. Und beim Offboarding entzieht das System alle Zugriffsrechte automatisch und revisionssicher – ein oft vernachlässigter, aber sicherheitskritischer Schritt.
Trotz der Vorteile haben viele Unternehmen diesen Prozess noch nicht konsequent implementiert – das birgt operative und regulatorische Risiken.

Das Ziel ist klar: die richtige Person, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Rechten.
Ein Beispiel aus der Praxis: Wird ein neuer Mitarbeiter in der HR-Software angelegt, stößt IAM automatisch die Erstellung des entsprechenden SAP-Benutzerkontos an – inklusive aller zugewiesenen Rollen und Berechtigungen. So wird der gesamte Prozess schneller, sicherer und transparenter.

4. Business Enablement & User Experience

Moderne IAM-Lösungen ermöglichen nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch deutlich mehr Komfort im Arbeitsalltag. Durch die Einführung von Single Sign-On (SSO) müssen sich Mitarbeitende nur noch einmal anmelden – und erhalten danach Zugriff auf alle freigegebenen Anwendungen, ganz ohne weitere Passworteingaben. Das reduziert nicht nur den Frust über zig Zugangsdaten, sondern steigert auch die Produktivität.

Auch Self-Service-Portale – etwa zur Passwortzurücksetzung – entlasten den Helpdesk und geben Nutzern mehr Autonomie. Besonders in großen Organisationen macht sich das bemerkbar: Weniger Tickets, schnellere Prozesse, zufriedenere Mitarbeitende.

Gleichzeitig wird die Sicherheit erhöht, denn Studien zeigen: Je mehr Passwörter verwaltet werden müssen, desto eher greifen User zu einfachen, leicht zu erratenden Kombinationen. IAM reduziert diese Risiken spürbar – und sorgt gleichzeitig für eine nahtlose Nutzererfahrung.

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5. Vermeidung von Schatten-IT & Wildwuchs

Ohne ein zentrales IAM entstehen schnell unübersichtliche Strukturen: verstreute Benutzerverzeichnisse, doppelte Identitäten, und fehlende Transparenz über Zugriffsrechte. Die Folge ist nicht nur organisatorischer Wildwuchs, sondern auch ein reales Sicherheitsrisiko.
Typische Risiken sind:

  • Externe behalten länger Zugriff als nötig
  • Ehemalige Mitarbeitende sind technisch noch „aktiv“
  • Berechtigungen wachsen unkontrolliert mit – das sogenannte „Permission Creep“

Ein oft genanntes Beispiel: Der Auszubildende mit (fast) SAP_ALL-Rechten, weil ihm nach und nach immer mehr Zugriffe gewährt wurden – ohne klare Begrenzung und ohne Rücknahme der Berechtigungen. Auch beim Abteilungswechsel kommt es häufig zu einer Anhäufung von Rechten, anstatt einer gezielten Anpassung.

Das Ergebnis: Die Funktionstrennung ist nicht mehr gewährleistet – ein Problem für die Sicherheit, Compliance und Audits. Ein zentrales IAM schafft hier Abhilfe: Es sorgt für klare Rollenmodelle, automatisierte Prozesse und vollständige Transparenz über wer wann worauf Zugriff hat – und vor allem warum.

Fazit: Warum systematisch?

Ein durchdachtes Identity & Access Management ist weit mehr als nur ein IT-Thema – es ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Sicherheit, Effizienz und Compliance im Unternehmen.

  • Sicherheit: Schutz vor internen und externen Bedrohungen
  • Compliance: Gesetzliche Vorgaben werden revisionssicher erfüllt
  • Effizienz: Automatisierte Prozesse senken Betriebsaufwände
  • Transparenz: Zugriffsrechte sind jederzeit nachvollziehbar
  •  Skalierbarkeit: IAM wächst flexibel mit Ihrer Organisation mit

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Lucas Hoppe

B.Sc. Wirtschaftsinformatik

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