Tobias Harmes
3. September 2024

Threat Intelligence

4 | #Informationssicherheit
Threat Intelligence

Threat Intelligence ist ein essenzieller Bestandteil einer moderner Cybersicherheitsstrategie von Organisationen und Unternehmen. Denn durch die Sammlung und Analyse relevanter Daten können Sicherheitsteams fundierte Entscheidungen treffen, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. In diesem Artikel erfahren Sie, was Threat Intelligence ist, warum Threat Intelligence von so großer Bedeutung ist und welche Formen der Threat Intelligence existieren.

Was ist Threat Intelligence?

Threat Intelligence bezeichnet die Sammlung und Analyse von Informationen über aktuelle und potenzielle Bedrohungen der Cybersicherheit. Diese Daten und Analysen geben Sicherheitsteams einen umfassenden Überblick über bekannte, wie auch potenzielle Cyber-Bedrohung. Dadurch wird es ermöglicht strategische Entscheidungen zu treffen, um Angriffe zu erkennen und darauf zu reagieren. Dabei können Unternehmen diese Informationen auch nutzen, um ihre Verteidigungsmaßnahmen vor Cyber-Angriffen zu optimieren, was proaktive Gegenmaßnahmen ermöglicht.

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Warum ist die Threat Intelligence wichtig?

Eine starke Threat Intelligence ist essenziell, um Verteidigungsstrategien gegen Angriffe zu etablieren und sich vor den Herausforderungen von modernen Cyberbedrohungen zu schützen. Außerdem ist es eine schwere Aufgabe die Menge an potenziellen, neuen Bedrohungen wahrzunehmen und dagegen vorzugehen. Daher ist der langfristige und strategische Fokus der Threat Intelligence umso wichtiger. Eine effiziente Threat Intelligence kann somit:

  • Bedrohungen aufdecken: Dabei werden die Methoden und die Motivation eines Angreifers offengelegt, was eine rasche Reaktion ermöglicht.
  • Datenverlust verhindern: Präventive Maßnahmen gegen Datenschutzverletzungen können getätigt werden, wenn aufgedeckt wurde, wie die Angriffe funktionieren.
  • Strategische Entscheidungen erleichtern: Auf Basis der Analysen können strategische Entscheidungen hinsichtlich der Erweiterung von Sicherheitsstrategien getätigt werden.
  • Eine gemeinschaftliche Verteidigung ermöglichen: Der Austausch wird zwischen Cybersicherheitsexperten gefördert, sodass langfristig eine Wissensdatenbank bezüglich der Cyberkriminalität im Unternehmen geschaffen werden kann.

Welche Arten von Threat Intelligence existieren?

Threat Intelligence kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, die jeweils unterschiedliche Zwecke erfüllen und verschiedene Zielgruppen ansprechen. Darunter zählen:
Die strategische Threat Intelligence:

  • Die strategische Threat Intelligence befasst sich mit allgemeinen Trends der Cybersecurity und richtet sich somit an die Führungskräfte der Organisationen. Der Fokus liegt hierbei auf der allgemeinen Cybersicherheit, wie beispielsweise die Entwicklung der neuesten Bedrohungen. Diese Informationen helfen Führungskräften, die Auswirkungen von Geschäftsentscheidungen auf die Sicherheit des Unternehmens zu verstehen. Dadurch können strategische Maßnahmen leichter ergriffen werden, um Risiken zu minimieren.
  • Die operative Threat Intelligence: Die operative Threat Intelligence ist spezialisierter. Hierbei liegt der Fokus auf die Analyse der Motivation, Identität und Methoden eines Angreifers. Beispielsweise können Threat Intelligence-Plattformen eingesetzt werden, um die Daten eines Angreifers zu sammeln und aufzubereiten.
  • Die taktische Threat Intelligence: Die taktische Threat Intelligence enthält technische Informationen, die Cybersicherheitsexperten benötigen, um unmittelbare Maßnahmen gegen Bedrohungen zu ergreifen. Es handelt sich dabei um spezifische Details über akute Bedrohungen, wie Malware-Signaturen. Diese Art von Informationen wird hauptsächlich genutzt, um gegen sie vorzugehen und zukünftige, proaktive Verteidigungsstrategien gegen sie zu entwickeln.

Prozess der Threat Intelligence – der Lebenszyklus

Der Prozess der Threat Intelligence folgt einem strukturierten Lebenszyklus, der aus mehreren Phasen besteht.

  • In der ersten Phase werden die Ziele des Threat Intelligence-Programms festgelegt, wie etwa zu schützende Bereiche und benötigte Bedrohungsinformationen.
  • In der zweiten Phase, der Erfassung der Daten, werden die für das jeweilige Ziel relevante Informationen gesammelt. Dazu gehören zum Beispiel Metadaten oder Bedrohungsdaten von Anbietern.
  • Die dritte Phase, die Verarbeitung, formatiert die gesammelten Daten für die weiteren Analysen. Hier werden zum Beispiel Daten aufbereitet und Daten auf ihre Qualität überprüft.
  • Anschließend sind die Daten in einem brauchbaren Format und werden in der vierten Phase analysiert. Dabei wird ermittelt, welche Bedrohungen vorherrschen, welche Maßnahmen sich eigenen, um potenzielle Bedrohungen zu eliminieren oder ob das Unternehmen mehr Sicherheitsressoucen benötigt. Daraufhin werden diese Informationen an die Stakeholder des Unternehmens weitergeleitet und in entsprechende Entscheidungen realisiert.
  • In der Feedbackphase wird zum Schluss das Threat Intelligence-Programm gegebenenfalls angepasst und optimiert. Dies verdeutlicht, dass der Lebenszyklus der Threat Intelligence iterativ ist und somit eine kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Cybersicherheitsmaßnahmen ermöglicht.

Threat Intelligence in der Praxis

In der Praxis wird die Threat Intelligence genutzt, indem gezielte Analysen und Tools angewandt werden, um potenzielle Cyber-Angriffe frühzeitig zu erkennen. Dazu gehört beispielsweise:

  • Die Verwaltung von Warnungen: Mitarbeiter in der Cybersicherheit erhalten tägliche Sicherheitswarnungen, worunter sich auch eine Reihe an falsch-positiven Warnungen befinden. Dadurch kann eine Warnungsmüdigkeit in den Sicherheitsteams auftreten. Die Threat Intelligence wird hierbei angewandt, um Warnungen und Vorfälle zu priorisieren und die Belastung durch Fehlalarme zu reduzieren.
  • Die Verbesserung der Sicherheit: Threat Intelligence ist in der Praxis sehr proaktiv. Daher wird sie genutzt, um die kurz- und langfristigen Entscheidungen über Sicherheitsinvestitionen abzuwägen, indem mit ihnen Risikomodelle erstellt werden und ein Überblick über den Sicherheitsstatus des Unternehmens geboten wird. Somit können Cyberangriffe vorzeitig verhindert werden.
  • Die Beschleunigung der Incident Response: Im Dark Web werden Benutzernamen, Bankdaten oder Kennwörter von Privatpersonen und Unternehmen verkauft, die einen Cyberangriff unterlagen. Die Threat Intelligence-Tools können genutzt werden, um diese Daten aus dem Dark Web zusammenzufassen, um stetig informiert zu bleiben und auf eine akute Bedrohung zu reagieren. Dadurch wird die Incident Response erhöht, was zu einer schnelleren Eindämmung des Cyberangriffs führt.
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Somit bietet die Threat Intelligence vielfältige Möglichkeiten, um den Cyberschutz von Organisationen zu optimieren. Dabei liegt ein besonderer Fokus darauf potenzielle Gefahren vorausschauend zu identifizieren und einzudämmen, was einen proaktiven Schutz ermöglicht.

Fazit

Insgesamt ist die Threat Intelligence ein unverzichtbares Werkzeug in der Cybersicherheit, das Unternehmen hilft, Bedrohungen effektiv zu erkennen und zu bekämpfen. Durch die systematische Analyse und Nutzung von Bedrohungsdaten können Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verbessert werden. Dabei ermöglichen die verschiedenen Arten der Threat Intelligence spezifische Lösungsansätze, sodass Unternehmen sich gegen Cyberangriffe proaktiv schützen können.

Mehr Informationen

FAQ

Was ist Threat Intelligence?

Threat Intelligence ist die systematische Sammlung und Analyse von Informationen über aktuelle und potenzielle Cyber-Bedrohungen. Diese Erkenntnisse ermöglichen es Sicherheitsteams, Angriffe frühzeitig zu erkennen, fundierte Entscheidungen zu treffen und gezielte Abwehrmaßnahmen zu entwickeln.

Warum ist die Threat Intelligence bedeutsam?

Threat Intelligence ist entscheidend, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, Datenverluste zu verhindern und strategische Sicherheitsentscheidungen zu treffen. Sie ermöglicht eine proaktive Verteidigung, unterstützt die Risikobewertung und fördert den Informationsaustausch zwischen Cybersicherheitsexperten.

Wie wird Threat Intelligence in der Praxis genutzt?

In der Praxis hilft Threat Intelligence, Sicherheitswarnungen zu priorisieren, die Reaktionsfähigkeit bei Vorfällen zu verbessern und langfristige Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Sie unterstützt Unternehmen dabei, Bedrohungen zu erkennen, auf sie zu reagieren und Investitionen in die Cybersicherheit gezielt zu steuern.


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