DSAG-Jahreskongress 2022 Recap (Update)

Autor: Tobias Harmes | 11. Oktober 2022

11 | #dsagjk22, #podcast, #story

Direkt vom DSAG-Jahreskongress in Leipzig: Der erste Messetag ist vorbei. Was waren Eindrücke und Impulse aus den Keynotes und Vorträgen? Mit Ingo Biermann spreche ich dann noch am dritten Tag über Eindrücke vom Kongress.

Jubiläums-Keynote

Vom 11.10.2022 an findet drei Tage lang der DSAG Jahreskongress in Leipzig statt, mit 3.600 Teilnehmern die größte SAP-Anwender-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum.

Die Keynotes am ersten Tag wurden bestimmt vom 25-jährigen Jubiläum des DSAG e.V.. „Ein durchgehender Erfolg“, wie der Vorstandsvorsitzende Jens Hungershausen resümierte, da man sogar in der Pandemie Mitgliederzuwachs verzeichnete. Mit augenzwinkernden Hinweis auf den aktuelle fälligen Ballongas-Zuschlag gab es dann zur Feier nur zwei und nicht 2500 Luftballons auf der Bühne.

…zum Hören

SAP On-Premise immer noch Nr. 1

Interessant war der Vorgriff auf die aktuelle DSAG-Umfrage mit mehr als 400 Teilnehmern zusammen mit den internationalen Anwendergruppen ASUG und JSUG. Top-Herausforderungen für anstehende Veränderungen waren sowohl auf Organisations- als auch auf IT-Ebene Fehlende Ressourcen und Komplexität.

SAP On-Premise spielt für die Befragten immer noch die wichtigste Rolle in der IT-Landschaft. Direkt gefolgt von Non-SAP-Cloud-Lösungen. Hier sind SAP-Cloud-Lösungen nur im Verfolger-Feld.

Neben den üblichen Namen gehörte Salesforce zu den Top 6 relevanten Software Anbietern bei SAP Kunden.

Alle Ergebnisse sollen dann am 27.10.2022 veröffentlicht werden.

DSAG-Forderung: Bitte kein Cloud-only

Traditionell wird die Keynote auch genutzt, um Forderung an die SAP zu stellen. Diesmal die Stärkung von hybriden Modellen, damit kein Cloud-Only-Zwang entsteht. Und auch die Unterstützung heterogener Landschaften, wo SAP mit Non-SAP-Lösungen integriert werden kann.

SAP antwortet

Christian Klein war wie zuvor schon angekündigt nur remote zugeschaltet für eine kurze Begrüßung und der Bestätigung, auf die zuvor erwähnten Punkte wie hybride Szenarien und Integration durch definierte, offene Schnittstellen hinzuarbeiten. Der Tenor: „Der Vorstand hat verstanden, Integration und Individualität ist wichtig für unsere Kunden“.

Christian Klein in der Remote-Schalte

On-Prem oder Cloud ist nicht die richtige Frage

Für Klein ist die Cloud das Deployment-Modell, um Innovation schnell auszuliefern. Aus seiner Sicht sollten wenig komplexe Prozesse in die Cloud ausgelagert werden, weil diese meist kaum wettbewerbsdifferenzierend sind. Für komplexe, spezielle, eigene Prozesse ist aber hybrid weiterhin voll unterstützt oder wenn es reguliertes Umfeld ist sogar on prem.

Es geht also für ihn nicht um On-Prem vs. Cloud, sondern es geht darum für den jeweiligen Prozess die richtige Plattform zu finden. Was nicht gesagt wurde, aber aus meiner Sicht deutlich wird: es gibt keine Zukunft für On Prem-Only.

Lieferketten im Fokus

Vorstandsmitglied Thomas Saueressig hat dann noch mal einige Themen im Detail erläutert, inkl. Rückblick und Ausblick auf Schwerpunkte wie Widerstandsfähigkeit der Lieferketten aber auch Nachhaltigkeit und Kundenorientierung. Insgesamt möchte SAP Kunden helfen, besser ständige Krisen zu Bewältigen. Dazu gehört auch mehr Werkzeuge für die schnellere und dadurch günstigere Transformation von ECC auf S/4HANA.

Business Transformation Suite

Später am Tag habe ich mir dann unter anderem noch die in die Keynote erwähnte Business Transformation Suite angesehen. SAP möchte unter diesem Namen alle Werkzeuge für die Transformation (und Migration) hin zu SAP Produkten zusammenbringen. Hier bietet SAP ihren Kunden an, die Tools SAP Signavio und das Testmanagement-Werkzeug Tricentis ohne zusätzlichen Lizenzgebühren zu nutzen.

Übersicht der Business Transformation Suite

Mehr Funktionen im Laufe des nächsten Jahres

Hinsichtlich des Funktionsumfang steht noch für 2023 einiges an. So soll Signavio einen Connector für den Solution Manager bereitstellen, damit man eben erst in Signavio starten kann und dann auf den Solution Manager wechselt – der entsprechende Adapter wird für Anfang 2023 erwartet.

Zusammen mit SAP Cloud ALM könnte die für Q1/2023 angekündigte Cloud-native BTP App von Tricentis eine echte Alternative für (Test-)Szenarien bieten, die mit SAP-Mitteln bisher nur mit Solution Manager realisiert werden konnten.

 

Tag 2

Die Anfangs-Keynotes am zweiten Tag habe ich so nebenbei beim Frühstück gehört, Logistik ist nicht so mein Thema, daher: sorry ?

S/4HANA Change Management bei Spar Österreich

Die Kunden-Keynote hat mir sehr gut gefallen. Die Handelskette Spar Österreich hat über Erfahrungswerte zur die S/4HANA Transformation gesprochen mit besonderen Augenmerk darauf, wie man eine schlagkräftige Projektorganisation aufbaut.

Es zeigt auch, dass ein gutes Projekt Vorarbeit braucht und Liebe zum Detail. Und eben nicht nur mit Informationen um sich werfen, sondern die Herzen der Anwender und auch Projekt-Beteiligten gewinnen.

Extra für das Projekt eingerichtet: das Live-Studio in der IT

Das wird unter anderem dadurch erreicht, dass es regelmäßige Livestreams gibt, die ziemlich offen darüber sprechen, was gerade gut läuft und wie das Projekt vorankommt.

Neuer Prüfleitfaden für SAP S/4HANA & Cloud Services

Dann habe ich noch einen ersten Blick auf den neuen Prüfleitfaden für SAP S/4HANA & Cloud Services geworfen, den der Arbeitskreis Revision und Risikomanagement seit vielen Monaten ausschwitzt. Es wurde fleißig aufgeräumt und umgeräumt gegenüber der Version von 2015 – auch um redundante Informationen in den Plattform-Spezifischen Kapiteln zu vermeiden.

Übergreifende Themen sind aus den spezifischen Kapiteln nach vorne geholt worden

Erwartet wird die Veröffentlichung des neuen Leitfadens Weihnachten 2022.

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Experte, Speaker, Herausgeber rz10.de

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