Tobias Harmes
9. Mai 2023

SAP ERP 6.0 – Enhancement Package 8 (EHP 8)

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SAP ERP 6.0 EHP 8

Das SAP ERP 6.0 Enhancement Package 8 (EHP 8) ist das neueste Erweiterungspaket, das Innovationen für installierte SAP ERP Systeme bereitstellt und eine Grundlage für den Übergang zu S/4HANA schafft. Die Erweiterungspakete für die SAP ERP Anwendung bieten neue und verbesserte Softwarefunktionen, um Innovationen flexibel zu ergänzen.

Das SAP Enhancement Packages (EHP) für ERP 6.0

Das Prinzip des SAP Enhancement Package ist eine Methode, um neue Innovationen, Funktionen oder Verbesserungen zur Verfügung zu stellen. Erweiterungspakete wurden mit SAP ERP ECC 6.0 eingeführt. SAP veröffentlicht regelmäßig Erweiterungspakete für SAP ERP 6.0. Diese Erweiterungspakete bieten neue Funktionen, die über Business-Funktionen gezielt aktiviert werden können. Sie sind kumulativ, was bedeutet, dass jedes neue Erweiterungspaket alle Neuerungen enthält, die mit früheren Paketen geliefert wurden. Im Gegensatz zu SAP Supportpaketen, bei denen es sich um Korrekturen von Fehlern handelt, bieten Enhancement Packages neue Funktionen.

Das Enhancement Package Konzept wurde eingeführt, um den erheblichen Aufwand bei herkömmlichen System Upgrades zu ersetzen. Seit der Einführung hat SAP acht verschiedene Erweiterungspakete an SAP ECC 6.0 ausgeliefert. ERP steht für Enterprise-Resource-Planning, womit alle geschäftsrelevanten Bereiche eines Unternehmens im Zusammenhang betrachtet werden können. Das SAP Enhancement Package ist erhältlich unter einem eigenen Lizenzvertrag oder im Rahmen eines Vertrags über die SAP Business Suite.

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Mehr Flexibilität und schnellere Innovationen

Seit 2006 wird die SAP ERP Anwendung ausschließlich durch Enhancement Packages funktional erweitert. SAP hat durch das SAP Erweiterungspaket ein Konzept geschaffen, das einerseits für Stabilität bei bestehenden Funktionen sorgt und andererseits einen vereinfachten Zugang zu neuen Funktionen ermöglicht. Dabei wird durch den Einsatz der Switch-Framework-Technologie sichergestellt, dass es keine funktionalen Änderungen bei der Installation gibt. So werden lange Ausfallzeiten für einen aufwändigen Release Wechsel vermieden und die SAP Nutzer können je nach genutzten Modulen eine Auswahl treffen, welche Business Functions sie aktivieren wollen. Allerdings können aktivierte Business Functions nur in Ausnahmefällen wieder deaktiviert werden. Diese sind in der Switch Framework speziell als reversibel gekennzeichnet und es wird beim Einschalten geraten, die Abhängigkeiten beim Einschalten der Business Function zu überprüfen.

Nutzen und Vorteile

Die Weiterentwicklungen von SAP können ohne Ausfallzeiten des Systems implementiert werden. Die SAP Tools unterstützen die Evaluierung von nutzbringenden Business Functions. Durch die gezielte Aktivierung der Business Functions in SAP wird das System „on demand“ weiterentwickelt. Durch den eng begrenzten Funktionsumfang der einzelnen Business Functions ist die Implementierung der neuen Funktionalitäten einfacher. Die Erweiterungspakete für die SAP ERP-Anwendung bieten neue und verbesserte Softwarefunktionen, um Innovationen flexibel zu ergänzen.

Das SAP Enhancement Package 8

EHP 8 stellt die kontinuierliche Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsprozesse mit SAP sicher und die ERP Kunden erhalten verbesserte Geschäftsprozesse ohne Unterbrechung. Zu den neuen Funktionen gehören:

  • Die Konsolidierung von neuen EHP7 Support Packages
  • Verbesserte Möglichkeiten für Datenschutz und Privatsphäre mit NetWeaver 7.50
  • Grundlage für den Übergang zu SAP S/4HANA
  • EHP 8 bietet und erleichtert die Umstellung auf S/4HANA, mit NetWeaver 7.50 als Basis für EHP 8 und S/4HANA

SAP ERP 6.0 Enhancement Package 8 stellt mehr Flexibilität und schnellere Innovationen sicher und liefert ad hoc Innovationen in der Installation und dient als Grundlage für den Übergang zu S/4HANA. Außerdem stellt die EHP 8 die kontinuierliche Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsprozesse mit SAP sicher und man kann verbesserte Geschäftsprozesse ohne Unterbrechungen erhalten. Die Einführung vom SAP ERP 6.0 Enhancement Package 8 brachte für Branchen wie z.B. Finanzen, Gesundheit und Vertrieb eine Vielzahl von verschiedenen Innovationen mit sich.

Applikations-übergreifende Argumente für die Einführung vom EHP 8

  • Innovationen ohne Unterbrechung der SAP Business Suite in jeder Datenbank
  • Erfüllung der verlängerten Wartungspflicht (SAP garantiert die Wartung bis 2027)
  • hilft bei der Einhaltung der EU-Richtlinien zum Schutz personenbezogener Daten (GDPR)
  • verbesserte Umsetzbarkeit für Datenschutz und Privatsphäre mit NetWeaver 7.50
  • eine einfachere Konvertierung zu S/4HANA, mit NetWeaver 7.50 als Grundlage für EHP 8 und S/4HANA
ehp 8

Quelle: SAP

Worin unterscheidet sich EHP8 im Gegensatz zu anderen EHPs?

  1. EHP 8 ist ein Upgrade
    SAP Business Suite 7 Innovations 2016 mit SAP ECC 6.0 EHP 8 (6.18) basiert auf SAP NetWeaver 7.50. Es ist bisher kein Update im Sinne der Enhancement Packages. Es ist ein Upgrade.
  2. Nur Unicode
    Bisher konnte man bei der Verwendung von SAP frei entscheiden, welche Art von Codierung man verwendet. Hatte man sich gegen eine Codierung entschieden, so konnte beinahe jedes ABAP-basierte SAP-System auch als Non Unicode System betrieben werden. SAP hatte bereits angekündigt, dass der Nachfolger von SAP NetWeaver 7.40 nur als Unicode-System angeboten wird. Um den neuen SAP ERP 6.0 EHP 8 verwenden zu können, muss das entsprechende System zwingend auf Unicode eingestellt werden. NetWeaver 7.50 ist nur für Unicode verfügbar.
  3. ASCS-Split
    Viele SAP-Systeme laufen mit einer klassischen Zentralinstanz, die den Enqueue-Workprozess und den Message-Server enthält. Mit EHP 8 wird dieser Teil zumindest logisch (nicht unbedingt physikalisch) in einer eigenen AS-ABAP-Instanz separiert, die den Enqueue-Server und den Message-Server enthält. Diese wird dann ASCS (ABAP SAP Central Services) genannt. Diese Instanz ist im SAP-System genau einmal vorhanden.
    Das Upgrade-Tool Software Update Manager (SUM) erstellt eine separate ASCS-Instanz für die folgende Bedingung:

    1. Die SUM-Wartungsaktivität (wie ein Upgrade) zielt auf NW 7.50 ab
    2. Das Quellsystem verfügt noch nicht über einen separaten ASCS (die Central Cervices sind noch Embedded)
    3. Das Quellsystem hat mehr als eine Instanz

Implementierung von Enhancement Packages

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, um ein Enhancement Package zu implementieren:

  1. Installation eines Erweiterungspakets auf einem bestehenden SAP-System (Update)
  2. Neuinstallation eines SAP-Systems mit Erweiterungspaket (Installation)
  3. Upgrade eines SAP-Systems mit Erweiterungspaket (Upgrade)

Um neue Business Functions zu implementieren, müssen die folgenden zwei Schritte ausgeführt werden:

  1. Technische Installation eines Erweiterungspakets
  2. Aktivierung von Geschäftsfunktionen mit der Switch-Framework-Technologie

Ihr Upgrade auf EHP8 müssen Sie nicht alleine schaffen!

Egal ob Sie alter SAP-Profi sind oder vor dem ersten Upgrade Ihrer Laufbahn stehen: es gibt immer neue Überraschungen beim Thema Upgrade. Wir helfen Ihnen gerne, informieren Sie sich kostenlos und unverbindlich bei uns!

Beispiel-Checkliste für die Vorbereitung auf den Upgrade auf EHP8

Hier ein Beispiel für eine Checkliste zur Vorbereitung eines Upgrades auf EHP 8. Je nach Ausgangslage kommen Schritte hinzu. So ist das Upgrade oft auch eine Gelegenheit auf neue Hardware / Betriebssystem / Datenbankversionen umzusteigen.

  1. Solution Manager 7.2 muss verfügbar sein für korrekte Upgrade-Berechnung
  2. System-Scoping – welche Systeme müssen beachtet werden
  3. Entscheidung ob Umstieg auf HANA DB im Zuge des Upgrades (nicht Pflicht aber möglich)
  4. Q-System aktualisieren vom P (Systemkopie)
  5. Prüfung, ob Add-Ons und SP-Release-Stände in der Linie gleich sind
  6. Add-Ons identifizieren und Upgrade-Schlüssel für Add-Ons von Hersteller beschaffen
  7. Wenn neue Hardware-Landschaften verwendet werden à IO-Performance-Tests durchführen
  8. Upgrades-Guide lesen (wirklich!)
  9. PAM prüfen, z.B. ADS-Kompatibilität
  10. Neue Sandbox-Systeme aufbauen
  11. Upgrade auf Sandbox durchführen
  12. Finales Sizing anpassen
  13. Maintenance-Planner durchführen
  14. Bei Java-Upgrade: im Maintenance-Planner auch anhaken (including Support-Packages)
  15. Download der Upgrade-Medien
  16. SUM starten

Fazit

Das SAP ERP 6.0 Enhancement Package 8 (EHP 8) ist das neueste Erweiterungspaket, das Innovationen für installierte SAP ERP Systeme bereitstellt und eine Grundlage für den Übergang zu S/4HANA schafft. Das Konzept der Erweiterungspakete wurde eingeführt, um den erheblichen Aufwand bei herkömmlichen System-Upgrades zu ersetzen und mehr Flexibilität und schnellere Innovationen zu ermöglichen. Die Einführung von EHP 8 bringt für Branchen wie Finanzen, Gesundheit und Vertrieb eine Vielzahl von verschiedenen Innovationen mit sich. Mit EHP 8 werden längere Ausfallzeiten für einen aufwändigen Release-Wechsel vermieden und die SAP-Nutzer können je nach genutzten Modulen eine Auswahl treffen, welche Businessfunktionen sie aktivieren wollen.

FAQ

Was ist SAP ERP 6.0 – Enhancement Packages 8?

Das SAP ERP 6.0 Enhancement Package 8 (EHP 8) ist das neueste Erweiterungspaket, das Innovationen für installierte SAP ERP Systeme bereitstellt und eine Grundlage für den Übergang zu S/4HANA schafft. Die Erweiterungspakete für die SAP ERP Anwendung bieten neue und verbesserte Softwarefunktionen, um Innovationen flexibel zu ergänzen.

Was sind die neuen Funktionen des SAP Enhancement Package 8?

  • Die Konsolidierung von neuen EHP7 SPs
  • Verbesserte Möglichkeiten für Datenschutz und Privatsphäre mit NetWeaver 7.50
  • Grundlage für den Übergang zu SAP S/4HANA
  • EHP8 bietet und erleichtert die Umstellung auf S/4HANA, mit NetWeaver 7.50 als Basis für EHP 8 und S/4HANA

Bis wann wird SAP ECC 6.0 unterstützt?

SAP wird im Jahr 2027 die Unterstützung der SAP Business Suite 7 beenden. Dazu gehört auch SAP ECC 6.

Was bedeutet SAP ECC?

SAP ECC ist eine Abkürzung für SAP ERP Central Component, auch bekannt als SAP ERP. Es handelt sich dabei um eine ältere Anwendung von SAP, die ursprünglich für die Nutzung auf einer Datenbank von Drittanbietern wie Oracle und IBM DB2 konzipiert wurde.

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