Tobias Harmes
11. November 2025

Role-Based Access Control

Role-Based Access Control

Wer darf was – und vor allem: Wer darf nicht? In Unternehmen ist diese Frage oft nicht klar geregelt. Role-Based Access Control (RBAC) sorgt in komplexen IT-Systemen dafür, dass nur die richtigen Personen Zugriff bekommen – Schluss mit Sicherheitslücken und unnötigem Chaos. Erfahren Sie, warum RBAC gerade in SAP-Systemen von großer Bedeutung für Unternehmen ist.

Was ist RBAC?

Role-Based Access Control (RBAC) – auf Deutsch: Rollenbasierte Zugriffskontrolle – ist ein Sicherheitskonzept zur Vergabe und Verwaltung von Zugriffsrechten in IT-Systemen.
Der Zugriff auf Ressourcen wird dabei nicht direkt an einzelne Benutzer, sondern an vordefinierte Rollen vergeben. Benutzer erhalten dann Zugriff und Rechte basierend auf ihrer Rolle im Unternehmen oder System.

Dieses Prinzip sorgt dafür, dass jeder nur auf die Daten und Funktionen zugreifen kann, die für seine Aufgaben notwendig sind – nicht mehr und nicht weniger. RBAC ist damit nicht nur ein technisches Konzept, sondern auch ein organisatorisches Werkzeug für mehr Sicherheit, Transparenz und Effizienz im Unternehmen.

Checkliste BSI-Grundschutzanforderungen für SAP-Systeme

Mit dieser Checkliste können Sie Schritt für Schritt überprüfen, ob ihr SAP-System den empfohlenen Sicherheitsanforderungen des BSI entspricht.

Warum braucht man RBAC?

In modernen IT-Umgebungen arbeiten viele verschiedene Personen mit unterschiedlichsten Aufgabenbereichen an denselben Systemen. Ohne eine klare Zugriffskontrolle entsteht schnell ein Sicherheitsrisiko:

  • Mitarbeiter haben Zugriff auf Daten, die sie gar nicht benötigen
  • Neue Kollegen bekommen zu viele oder zu wenige Rechte
  • Beim Verlassen des Unternehmens bleiben Rechte oft unbemerkt aktiv

RBAC sorgt hier für Ordnung: Anstatt jeden Benutzer einzeln zu konfigurieren, definiert man einmalig die Rollen, weist diesen die notwendigen Rechte zu – und ordnet die Benutzer den entsprechenden Rollen zu. Es gibt Änderungen im Team? Kein Problem: Einfach die Rolle wechseln oder entziehen.

Wie funktioniert RBAC?

Um zu verstehen, wie RBAC in der Praxis funktioniert, lohnt sich ein Blick auf die grundlegenden Schritte:

  1. Rollen festlegen:
    Zuerst werden Rollen erstellt, die typische Aufgaben oder Verantwortungen im Unternehmen abbilden – z. B. „Mitarbeiter“, „Teamleiter“, „Administrator“. Eine Rolle ist eine Sammlung von Rechten („Permissions“), die eine bestimmte Aufgabe oder Funktion beschreibt. Rollen werden meist hierarchisch oder flach organisiert.
  2. Rechte zuweisen:
    Jede Rolle bekommt genau die Zugriffsrechte, die für diese Aufgabe notwendig sind – z. B. „Lesen von Kundendaten“, „Bearbeiten von Projekten“, „Verwalten von Benutzerkonten“.
  3. Benutzer zu Rollen zuordnen:
    Neue oder bestehende Benutzer werden einer passenden Rolle zugewiesen – und damit erhalten sie automatisch die richtigen Rechte.

RBAC in SAP

Während RBAC in vielen IT-Umgebungen erfolgreich eingesetzt wird, spielt es gerade in SAP-Systemen eine besonders wichtige Rolle. Die Komplexität und Vielfalt der Funktionen in SAP machen eine strukturierte und sichere Zugriffskontrolle unverzichtbar. Rollen dienen hier nicht nur zur Rechtevergabe, sondern bilden auch betriebliche Abläufe ab und helfen, Compliance-Anforderungen einzuhalten.

Technisch setzt SAP auf Berechtigungsobjekte und Profile, die Zugriffsrechte präzise und flexibel steuern. Ergänzt werden diese technischen Mechanismen durch organisatorische Regeln– ein wesentlicher Bestandteil der RBAC-Umsetzung in SAP –, die sicherstellen, dass nur berechtigte Nutzer auf sensible Geschäftsdaten und wichtige Prozesse zugreifen können.
Beispiel: Ein Mitarbeiter in der Finanzabteilung erhält eine Rolle, die ihm Zugriff auf Buchhaltungs-Transaktionen erlaubt, aber keinen Zugriff auf Personalakten. So bleibt das System sicher und die Aufgaben sind klar getrennt.

Zwei Wege zur Zugriffskontrolle: RBAC und ABAC im Vergleich

RBAC und ABAC unterscheiden sich darin, wie sie den Zugriff auf Daten oder Systeme steuern:
Bei RBAC bekommen Nutzer Zugriffsrechte über Rollen wie z. B. „Mitarbeiter“, „Manager“ oder „Admin“. Wer eine bestimmte Rolle hat, darf bestimmte Dinge tun – zum Beispiel Daten lesen oder bearbeiten.

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ABAC (Attribute-Based Access Control) geht einen Schritt weiter: Hier wird der Zugriff nicht nur über Rollen geregelt, sondern über mehrere Eigenschaften (sogenannte „Attribute“) wie Abteilung, Standort, Uhrzeit oder sogar das verwendete Gerät.
Im Vergleich ist RBAC einfacher einzurichten und in vielen Fällen ausreichend. ABAC ist flexibler und bietet mehr Kontrolle – zum Beispiel, wenn Zugriffsregeln davon abhängen, wer auf was, wann und von wo auf etwas zugreift. Diese Flexibilität bringt jedoch einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich.

Fazit

RBAC ist ein bewährtes Konzept, das für klare und sichere Zugriffsregeln sorgt. Rechte werden nicht einzelnen Nutzern, sondern Rollen zugewiesen. So entsteht mehr Transparenz, die Verwaltung wird vereinfacht und Sicherheitsrisiken minimiert. Gerade in SAP-Systemen, wo viele Prozesse zusammenlaufen, ist RBAC besonders wichtig. Es hilft, Compliance einzuhalten und Abläufe abzubilden. ABAC bietet zwar mehr Flexibilität, ist aber auch komplexer. RBAC überzeugt durch Einfachheit und Übersichtlichkeit – weshalb es in vielen Unternehmen weiterhin der Standard bleibt.

FAQ

Ist RBAC auch für kleine Unternehmen sinnvoll?

Ja. RBAC sorgt auch in kleinen Unternehmen für klare Zugriffsregeln, weniger Verwaltungsaufwand und höhere Sicherheit.

Was macht RBAC in SAP besonders?

In SAP werden Rollen mit technischen und organisatorischen Einschränkungen kombiniert – das ermöglicht präzise und regelkonforme Zugriffe.

Wann ist ABAC besser als RBAC?

Wenn Zugriffe dynamisch und abhängig von Faktoren wie Ort, Zeit oder Gerät gesteuert werden sollen, ist ABAC flexibler – aber auch komplexer.

Wer kann mir beim Thema Role-Based Access Control helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Role-Based Access Control benötigen, stehen Ihnen die Experten von RZ10, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.


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