Tobias Harmes
2. Juni 2025

NIST AI Risk Management Framework

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Künstliche Intelligenz wird bereits an vielen Stellen von Unternehmen in der Praxis genutzt, wodurch auch das Risiko für Sicherheitslücken oder verzerrte Ergebnisse steigt. In diesen Zusammenhang bietet das NIST AI Risk Management Framework (AI RMF) Organisationen einen strukturierten Leitfaden, um diese Risiken frühzeitig zu erkennen und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was das Framework ist, welche Ziele es verfolgt und wie es in der Praxis angewendet wird.

Was ist NIST AI Risk Management Framework?

Das AI RMF wurde vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) entwickelt und im Januar 2023 in der Version 1.0 veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein umfassendes Rahmenwerk, welches Organisationen unterstützt, um Risikofaktoren bezogen auf KI-Systeme methodisch zu analysieren. Das Modell basiert dabei auf vier zentralen Bausteinen:

  • Governance: Der Aufbau klarer Strukturen und Zuständigkeiten für das KI-Risikomanagement.
  • Mapping: Die Identifikation möglicher Risiken entlang des gesamten Lebenszyklus einer KI-Anwendung.
  • Measurement: Die Entwicklung geeigneter Indikatoren zur Messung von Risiken, zum Beispiel durch Bias- oder Sicherheitsanalysen.
  • Management: Die Implementierung von Optimierungsprozessen.
    Insgesamt wird das AI RMF als Ergänzung zu rechtlichen Vorgaben wie dem EU AI Act betrachtet. Somit bietet es praktische Ansätze, um ethische und wirtschaftliche Risiken im Umgang mit KI nachhaltig zu reduzieren.
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Ziele des NIST AI Risk Management Framework

Das übergeordnete Ziel des Frameworks ist es, den verantwortungsvollen und transparenten Einsatz von KI-Systemen zu fördern. Dadurch sollen Unternehmen befähigt werden, Risiken zu erkennen, gezielt zu bewerten und zu adressieren. Somit gehören zu den konkreten Zielen:
Die Stärkung der Vertrauenswürdigkeit: Dies umfasst insbesondere eine nachvollziehbare Dokumentation und eine transparente Kommunikation von Risiken gegenüber den Kunden und Regulierungsbehörden. Denn eine transparente Aufbereitung der Risiken schafft Vertrauen und zeigt, dass das Unternehmen verantwortungsvoll mit KI umgeht.
Regulatorische Anforderungen erfüllen: Das Framework hilft Unternehmen dabei, proaktiv auf neue gesetzliche Vorgaben zu reagieren und vorzeitig robuste Prozesse bezogen auf KI-Systeme zu etablieren.

Die Verankerung von Risikomanagement-Prinzipien: Im gesamten KI-Lebenszyklus sollen mithilfe des Frameworks Risiken nicht isoliert betrachtet, sondern als kontinuierlicher Bestandteil einer KI-Anwendung verstanden werden. Damit wird angestrebt, dass das Risikomanagement zu einem festen Bestandteil der KI-Governance wird.
Die Förderung unternehmensinterner Leitlinien: Das AI RMF bietet einen strukturierten Rahmen zur Entwicklung und Verankerung von unternehmensinternen, ethischen Grundsätzen. Somit unterstützt das Framework Organisationen dabei, ihre KI-Projekte an gesellschaftlichen Werten und Unternehmenszielen auszurichten.

NIST AI Risk Management Framework in der Praxis

In praktischen Anwendungen entfaltet das AI RMF seinen Nutzen vor allem dann, wenn es in bestehende KI-Strukturen integriert wird. Dabei umfasst die Implementierung des Frameworks vier zentrale Komponenten:

  • Governance: Unternehmen etablieren interne Teams oder Rollen, die sich explizit dem Management von KI-Risiken widmen. Dabei werden Zuständigkeiten definiert, Verantwortlichkeiten festgelegt und KI-Prozesse dokumentiert. Dies kann die Implementierung von KI-Systemen unterstützen, da eine klare Governance-Struktur die notwendige Grundlage schafft, um KI-Risiken systematisch und unternehmensweit zu adressieren.
  • Mapping: In dieser Phase werden die potenziellen Gefahrenquellen innerhalb eines KI-Systems identifiziert. Dies betrifft sowohl technische Aspekte wie die Datenqualität, als auch gesellschaftliche Auswirkungen wie Diskriminierung oder Fehlentscheidungen. Somit kann durch das Mapping Risiken frühzeitig erkannt und gezielt in der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden.
  • Measurement: Die gewonnenen Erkenntnisse werden über statistische Methoden, wie der Bias-Erkennung, quantifiziert. Dabei ist die Auswahl geeigneter Metriken, die auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten sind, entscheidend. Somit wird das Risikomanagement messbar und ermöglicht fundierte Entscheidungen zur Optimierung der KI-Systeme.
  • Management: Abschließend erfolgt die Implementierung geeigneter Maßnahmen, um erkannte Risiken zu minimieren. Dazu gehören technische Anpassungen, aber auch organisatorische Maßnahmen wie Schulungen, Feedback-Loops oder kontinuierliche Audits.
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Fazit

Insgesamt ist das NIST AI Risk Management Framework ein praxisnaher Leitfaden, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sicher und regelkonform zu gestalten. Es unterstützt Unternehmen Risiken wie Verzerrungen, Sicherheitslücken oder Intransparenzen frühzeitig zu erkennen und in den gesamten KI-Lebenszyklus zu berücksichtigen. Dadurch schafft das Framework die Grundlage für vertrauenswürdige KI-Systeme und stärkt die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

FAQ

Was ist das NIST AI Risk Management Framework?
Das NIST AI RMF ist ein Rahmenwerk des US-amerikanischen NIST zur strukturierten Analyse und Steuerung von Risiken im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz. Es basiert auf vier Kernbausteinen: Governance, Mapping, Measurement und Management. Ziel ist es, Organisationen bei einem verantwortungsvollen Umgang mit KI zu unterstützen.

Was sind die Ziele?
Das Framework soll Unternehmen helfen, KI-Risiken frühzeitig zu erkennen, transparent zu bewerten und systematisch zu adressieren. Es fördert die Vertrauenswürdigkeit von KI, unterstützt bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen und verankert Risikomanagement im gesamten KI-Lebenszyklus. Zudem hilft es, ethische Leitlinien in der Organisation zu etablieren.

Wie wird es in der Praxis eingesetzt?
In der Praxis wird das Framework in bestehende Prozesse integriert und durch klare Rollen sowie Zuständigkeiten operationalisiert. Unternehmen identifizieren Risiken, messen sie mit geeigneten Methoden und setzen gezielte Maßnahmen zur Risikominimierung um. So entsteht ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess für sichere und regelkonforme KI-Systeme.

Wer kann mir beim Thema NIST AI Risk Management Framework helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema NIST AI Risk Management Framework benötigen, stehen Ihnen die Experten von RZ10, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.


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