Tobias Harmes
19. Juli 2023

Multi-Faktor-Authentifizierung

12 | #Informationssicherheit
Multi-Faktor-Authentifizierung

Da die Zahl der Cyberangriffe in den letzten Jahren rasant zugenommen hat, suchen Dienstleister, Unternehmen und Privatpersonen zunehmend nach effektiven Möglichkeiten, sich davor zu schützen. Eine immer beliebter werdende Methode ist die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Selbst wenn ein Angreifer die Zugangsdaten eines Nutzers erbeutet, steht er bei der MFA vor einer zusätzlichen Hürde. Denn die jeweilige Anwendung verlangt einen weiteren Identitätsnachweis, bevor sie den Log-in überhaupt erst zulässt.

Was ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)?

Es handelt sich dabei um einen zusätzlichen Nachweis der Identität, den eine Anwendung benötigt, bevor sie letztlich den Zugang gewährt. Dadurch bietet sie einen effektiven Schutz und kann Angreifer aussperren, selbst wenn diese beispielsweise Benutzernamen und Passwort erbeuten konnten. Während der Anmeldung am Dienst wird der Nutzer beispielsweise nach persönlichen Informationen befragt oder es wird eine Verifizierung durch ein zuvor registriertes Zweitgerät verlangt.

Aus diesem Grund spricht man auch von Multi-Faktor, weil die Anmeldedaten allein in diesem Fall nicht mehr ausreichen. Nur wer die mehreren Schritte zur Authentifizierung überwinden kann, bekommt am Ende Zugriff auf das Konto. Demnach stellt die Multi-Faktor-Authentifizierung bei richtiger Anwendung selbst die besten Hacker vor ein unüberwindbares Hindernis.

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Wieso ist Multi-Faktor-Authentifizierung so wichtig?

Immer wieder gelingt es Hackern, dank ausgeklügelter Angriffe wichtige Daten zu erbeuten oder zu verschlüsseln. Zugang verschaffen sie sich dabei meistens über ein unzureichend gesichertes Konto ohne MFA. Die Tendenz zeigt weiter nach oben und Experten gehen davon aus, dass die Schäden durch Cyberattacken bereits im Jahr 2025 weltweit auf 10,5 Billionen US-Dollar ansteigen könnten.

Selbst prominente Persönlichkeiten wie US-Präsident Joe Biden und Microsoft-Gründer Bill Gates blieben vor Angriffen nicht verschont. So konnte sich im Jahr 2020 ein Hacker Zugang zu deren Twitter-Konten verschaffen und für einen Bitcoin-Betrug werben.

Eine ordentliche Multi-Faktor-Authentifizierung ist jedoch in der Lage, die meisten dieser Angriffe effizient abzuwehren. Der Software-Gigant Microsoft gibt beispielsweise an, dass nahezu 100 % aller komprimierten Konten im Jahr 2020 auf eine MFA verzichteten und sich somit leicht angreifbar machten. Deswegen ist der Einsatz dieser neuen Technologie heute auch so wichtig, um sich vor den Gefahren des Internets zu schützen.

Methoden der Multi-Faktor-Authentifizierung

Im Wesentlichen gibt es drei bewährte Möglichkeiten und Beispiele, wie eine MFA funktionieren kann. Einige davon gelten als besonders sicher, erfordern auf der anderen Seite aber entsprechenden Zugang zu einem Zweitgerät oder neueren Technologien.

Die drei beliebten Methoden der Multi-Faktor-Authentifizierung sind:

  • Persönliche Informationen: Nachdem sich der Nutzer mit den Zugangsdaten anmeldet, fragt die Anwendung persönliche Informationen ab. Klassische Beispiele hierfür können der Geburtstag, der Lieblingsmusiker oder der Name des Hundes sein. Solche Informationen lassen sich jedoch dank Social Engineering immer häufiger herausfinden, demnach zählt diese Form der MFA als eher unsicher.
  • Zusätzliches Gerät: Hierbei kommt ein zweites Gerät zum Einsatz, das zur Bestätigung der Identität notwendig ist. Viele Dienste setzen zum Beispiel auf eine Push-Nachricht, die an ein zuvor registriertes Handy verschickt wird. Das bedeutet, nur wer im Besitz der Zugangsdaten und des Handys ist, kann die Multi-Faktor-Authentifizierung überwinden. Im Unternehmensbereich kommen hingegen oftmals Software- oder Hardware-Tokens zum Einsatz.
  • Biometrische Daten: Die modernste Form der MFA ist der Identitätsnachweis durch biometrische Daten. Smartphones haben heute nicht selten einen Fingerabdruckscanner oder nutzen eine leistungsstarke Kamera für die Gesichtserkennung. So bräuchte im besten Fall ein Angreifer nicht nur die Zugangsdaten, sondern darüber hinaus auch noch das Smartphone samt Fingerabdruck.

Es gilt zu beachten, dass jede Form der Multi-Faktor-Authentifizierung weitaus mehr Sicherheit bietet, als gänzlich darauf zu verzichten. Deswegen ist ein zusätzlicher Schutz durch MFA generell immer und für jeden empfehlenswert.

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Vorteile der Multi-Faktor-Authentifizierung

Die wichtigsten Vorteile der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sind:

  • Erhöhte Sicherheit durch zusätzliche Authentifizierungsebenen.
  • Schutz vor Passwortdiebstahl und unbefugtem Zugriff.
  • Flexibilität bei der Auswahl verschiedener Authentifizierungsfaktoren.
  • Verbesserte Benutzerfreundlichkeit im Vergleich zu komplexen Passwörtern.
  • Erfüllung von Compliance-Anforderungen
  • Schutz vor Phishing und Social Engineering-Angriffen.
  • Skalierbarkeit für verschiedene Anwendungsbereiche und Unternehmensgrößen.

Hacker setzen zunehmend auf MFA-Fatigue-Angriffe

Auf der anderen Seite versuchen Hacker permanent neue Wege zu finden, um auch die sichersten MFA-Methoden zu umgehen. Hierzu gehören beispielsweise die immer weiter verbreiteten MFA-Fatigue-Angriffe. Wie der Name bereits suggeriert, soll der Nutzer dabei erschöpft (engl. „fatigue“) werden und schließlich aus Unachtsamkeit oder Frust die unberechtigte Authentifizierung bestätigen.

Der Angreifer hat nämlich bereits die Zugangsdaten geknackt, er benötigt aber aufgrund der Multi-Faktor-Authentifizierung einen Identitätsnachweis durch den eigentlichen Besitzer, beispielsweise als Push-Nachricht zum hinterlegten Handy. Nicht selten nutzt er dabei ein Programm, um über mehrere Stunden hinweg das Opfer mit Authentifizierungs-Anfragen zu bombardieren, bis dieses eine davon aus Versehen oder aus Frust völlig entnervt bestätigt.

In einem solchen Fall darf das Opfer nicht die Nerven verlieren und auf keinen Fall die Authentifizierung bestätigen. Soweit möglich, sollte umgehend der Zugang zum Account eingeschränkt werden, zum Beispiel durch eine Änderung des Passworts. Unternehmen und Dienstleister arbeiten zudem an neuen Verfahren, damit Systeme und Anwendungen dieses sogenannte MFA-Spamming gar nicht erst unterstützen.

Fazit

Aufgrund der steigenden Gefahren durch Hacker und Cyberkriminelle ist es heutzutage unglaublich wichtig, den Zugang zu allen Konten umfassend zu schützen. Dienstleister und Unternehmen setzen deswegen immer häufiger auf Multi-Faktor-Authentifizierung als zusätzliche Hürde. Diese erweist sich bei richtiger Anwendung als unüberwindbar, weil es beispielsweise für Angreifer aus dem Ausland unmöglich ist, an das Zweitgerät für den benötigten Identitätsnachweis zu kommen.

Die Multi-Faktor-Authentifizierung (oder Multifaktorauthentifizierung) bietet also einen einfachen und effektiven Schutz, um die überwältigende Mehrheit aller unberechtigten Zugriffe.

Sollten Sie Hilfe bei der gezielten Einführung eine Multi-Faktor-Authentifizierung benötigen oder weitere Fragen haben, dann helfen wir gerne weiter. Schreiben Sie uns eine Mail an info@rz10.de oder stellen Sie uns eine unverbindliche Anfrage: Anfrage stellen.

FAQ

Was ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)?

Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine Sicherheitsmethode, bei der Nutzer zusätzlich zu Benutzernamen und Passwort einen weiteren Identitätsnachweis erbringen müssen, um auf ein Konto oder eine Anwendung zugreifen zu können. Dies erhöht die Sicherheit, da ein Angreifer trotz gestohlener Zugangsdaten eine weitere Hürde überwinden muss.

Wie sicher ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung?

Die Multi-Faktor-Authentifizierung bietet einen effektiven Schutz vor Cyberangriffen, da sie eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzufügt. Selbst wenn ein Angreifer Benutzernamen und Passwort kennt, ist der Zugriff ohne den zweiten Identitätsnachweis nahezu unmöglich. Sie ist somit eine wirksame Barriere gegen unautorisierte Zugriffe.

Frage: Welche verschiedenen Methoden einer MFA gibt es?

Es gibt drei bewährte Methoden der Multi-Faktor-Authentifizierung:

  • Persönliche Informationen: Hierbei werden nach den Zugangsdaten persönliche Informationen abgefragt, die jedoch anfällig für Social Engineering sind.
  • Zusätzliches Gerät: Ein zweites Gerät, wie ein registriertes Handy, wird zur Identitätsbestätigung genutzt, wodurch nur der rechtmäßige Besitzer die MFA überwinden kann.
  • Biometrische Daten: Moderne Form der MFA, nutzt Fingerabdruck oder Gesichtserkennung, um eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzuzufügen.

Jede dieser Methoden verbessert die Sicherheit erheblich, indem sie Angreifern zusätzliche Hürden auferlegt.


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