Compliance
Compliance ist für Unternehmen entscheidend, um rechtliche und ethische Standards einzuhalten und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken. Was eine gute von einer schlechten Compliance unterscheidet, warum dies für Unternehmen relevant ist und inwiefern Compliance für die IT Security von großer Bedeutung ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Definition & Relevanz von Compliance
Compliance bedeutet sinngemäß Rechtskonformität und fordert von Unternehmen Integrität und eine ordnungsgemäße Geschäftsführung. Dabei handelt es sich um gesetzliche, vertragliche oder freiwillig auferlegte Regularien.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Branche müssen sich Unternehmen an gesetzliche Richtlinien halten. Dazu gehört beispielsweise die Einhaltung von Sicherheitsstandards oder des Arbeitsrechts. Solche Gesetzesordnungen gewährleisten es, dass Unternehmen ihre Rechte und Pflichten nachgehen, was die Vertrauenswürdigkeit ihrer Geschäftstätigkeit fördert. Vertraglich festgelegte Regularien dienen dazu die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern oder Kunden zu strukturieren. Solche Verträge können beispielsweise Datenschutzbestimmungen oder Haftungsausschüsse sein. Freiwillig auferlegte Richtlinien fördern die Integrität von Unternehmen und stärken die Unternehmensethik.
Indem Unternehmen sich zu freiwillig auferlegten Regelungen verpflichten, verhindern sie Korruption, Bestechungen und Interessenskonflikte im Unternehmen, da moralische Standards etabliert werden.
Ein schlechtes Compliance-Management kann zu Rechtsverstößen, aber auch zu langfristige Reputationsschäden führen. Es ist also notwendig Compliance-Richtlinien im Unternehmen zu etablieren, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen der Stakeholder zu erhalten.
Was zeichnet eine gute Compliance aus?
Die Ausgestaltung von Compliance-Systemen steht Unternehmen frei. Falls Unternehmen jedoch z. B. eine Zertifizierung anstreben, die ein besonders gutes Compliance-Management auszeichnet, sind spezifische Anforderungen zu erfüllen.
Die ISO 37001 gibt eine Best-Practice-Leitlinie vor, wie Unternehmen Compliance-Management systematisch im Unternehmen etablieren können. Sie stellt eine Norm für Anti-Korruptions-Managementsysteme dar und bietet daher einen Rahmen für ein integres Management von Unternehmen. Unternehmen genießen dabei einen Gestaltungsspielraum, wie sie diese Anforderung unternehmensspezifisch integrieren.
Die ISO 37001 umfasst dabei folgende Elemente:
- eine Risikobeurteilung
- eine konkrete Compliance-Politik
- Compliance-Schulungen
- eine Leistungsbewertung
- Verpflichtungen zur Compliance
Im Sinne der Risikobeurteilung dient eine Ist-Analyse dazu, zu identifizieren, welche Compliance-Risiken im Unternehmen vorherrschen oder sich entwickeln könnten. In der Compliance-Politik legt das Unternehmen eigenständig Grundsätze und interne Compliance-Maßstäbe fest, an denen es sich zu halten hat und die das Compliance-Management strukturieren. Um diese Grundsätze zu verinnerlichen, legt die ISO 37001 die regelmäßige Schulung von Mitarbeitern als einen zentralen Bestandteil fest.
Innerhalb einer Leistungsbewertung steht die Kontrolle der Compliance im Vordergrund. Das Unternehmen sollte dafür Indikatoren und Instrumente entwickeln, um zu messen, wie gut die Compliance im Unternehmen etabliert ist und an welcher Stelle Anpassungen notwendig sind. Die Verpflichtung zur Compliance beinhaltet Maßnahmen, die darauf abzielen, die Einhaltung dieser Richtlinien zu erhöhen – beispielsweise durch einen Verhaltenskodex.
Konkrete Maßnahmen für eine gute Compliance
Um Compliance-Systeme erfolgreich im Unternehmen zu integrieren, sind konkrete Maßnahmen erforderlich. Die Erstellung eines Verhaltenskodex mit situationsspezifischen Maßnahmen kann dabei ein wichtiges Instrument sein. Solche Vorgaben motivieren zum gewissenhaften Verhalten und können klare Richtlinien für zwiespältige Situationen bieten.
Eine weitere Maßnahme ist die Einführung eines Compliance-Beauftragten, welcher für die Umsetzung und die Überwachung der Compliance verantwortlich ist.
Ebenso können Unternehmen von einer regelmäßigen Revision der Compliance profitieren. Indem wiederkehrend überprüft wird, ob die Compliance-Systeme ihre Aufgabe erfüllen, ob Anpassungen notwendig sind oder einzelne Elemente fehlerhaft sind, wird gewährleistet, dass die Compliance ihrer Aufgabe nachgehen kann.
Was zeichnet eine schlechte Compliance aus?
Eine unzureichende Compliance führt zu Kontroversen um ein Unternehmen. Dies zeichnet sich beispielsweise durch Korruption, Machtmissbrauch, der Nicht-Einhaltung von Gesetzen und den fahrlässigen Umgang mit Daten aus. Dazu gehört beispielsweise die Verfälschung von Finanzberichten, die Bestechung von Führungskräften oder die Verletzung von Arbeitsschutzstandards.
Gründe für Non-Compliance sind häufig eigennützige Motive wie die eigene, monetäre Bereicherung bei Korruption. Auch die laufenden Kosten, die mit einem Compliance-Management verbunden sind, sind ein Beweggrund, warum Unternehmen dies vernachlässigen. Denn Schulungen, die Etablierung von Gremien und die Einrichtung der Leitlinien sind kosten- und ressourcenintensiv. Beispielsweise müssen diese Gremien gepflegt werden und Leitlinien mit der Zeit angepasst werden, was Kosten verursacht.
Die unternehmensspezifische Ausrichtung von Compliance stellt eine Möglichkeit für Unternehmen dar, Regeln für das ethische Verhalten spezifisch an den Unternehmenswerten zu orientieren.
Die Rolle der IT-Sicherheit
Eine cloudbasierte Datensicherung und die starke Vernetzung von Daten stellen eine Angriffsfläche für Unternehmen dar. Die Einhaltung von Compliance-Richtlinien unterstützt dabei Sicherheitsstandards, sodass empfindliche Daten geschützt werden. Eine starke IT Security, die durch Compliance-Richtlinien geprägt ist, ermöglicht es Unternehmen ein Bewusstsein für Schwachstellen zu entwickeln, sich vor Cyberangriffen zu schützen und dadurch einen Reputationsverlust zu verhindern. Davon profitieren auch die Kunden, indem sich Unternehmen dazu verpflichten, keine Datenschutzverletzungen zu begehen oder mit Kundendaten zu handeln. Eine funktionierende IT Security bedeutet also ein ganzheitlicher Schutz für das Unternehmen und seine Stakeholder.
Fazit
Insgesamt ist Compliance für Unternehmen unerlässlich, um rechtliche und ethische Standards einzuhalten. Eine effektive Compliance umfasst klare Richtlinien, die rechtlich oder freiwillig auferlegt sein können. Die ISO 37001 ist eine bewährte Leitlinie für das Anti-Korruptionsmanagement.
Eine schwache Einhaltung der Compliance stellt für das Unternehmen eine ernsthafte Bedrohung dar, während eine starke Compliance das Unternehmen ganzheitlich schützt. Zusammengefasst ist das Compliance-Management ein essenzieller Bestandteil für die Integrität des Unternehmens.
FAQ
Was ist Compliance?
Compliance bedeutet Rechtskonformität und bedeutet, dass Unternehmen Gesetze und ethische Standards einhalten. Das umfasst die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften, verträglichen Regularien und freiwillig auferlegten Richtlinien. Insgesamt ist die Einhaltung von Compliance-Richtlinien eine Möglichkeit für Unternehmen Rechtsverstöße zu vermeiden, das Vertrauen ihrer Stakeholder zu stärken und ihre Integrität zu demonstrieren.
Was macht eine gute Compliance aus?
Eine gute Compliance zeichnet sich durch die strikte Einhaltung und eine konsequente Umsetzung der Compliance-Richtlinien aus. Das umfasst eine stetige Kontrolle und Revision der Compliance, um sicherzustellen, dass sie den jeweiligen Anforderungen entspricht. Dazu gehört, dass Compliance im Unternehmen in Form von konkreten Maßnahmen umgesetzt wird, wie die Erarbeitung eines Verhaltenskodex.
Inwiefern ist Compliance für die IT-Sicherheit relevant?
Compliance ist für die IT Security von entscheidender Bedeutung, da sie Unternehmen dabei unterstützt, Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten und somit sensible Daten zu schützen. Unternehmen entwickeln somit ein Bewusstsein für potenzielle Schwachstellen und können einen ganzheitlichen Schutz der Daten gewährleisten.
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