Tobias Harmes
22. Oktober 2024

Security by Design

1 | #Informationssicherheit

„Security by Design“, auch als „Secure by Design“ bekannt  – das bedeutet, Sicherheit ist nicht nur eine Nebensache, sondern von Anfang an fest in die Entwicklung von Software und Hardware eingebaut. Dieser proaktive Ansatz sorgt dafür, dass Sicherheit nicht erst zum Thema wird, wenn Probleme auftreten, sondern von Anfang an ein zentraler Bestandteil des Prozesses ist. Wie das aussehen kann, erfahren Sie im Beitrag. 

Was ist Security by Design? 

In der Vergangenheit galt IT-Sicherheit oft als nachträglicher Gedanke. Entwickler konzentrierten sich primär auf Funktionalität und Leistung, und Sicherheitslücken wurden häufig erst entdeckt, nachdem ein Produkt auf den Markt gebracht wurde. Security by Design bricht mit dieser Tradition und fordert, dass Sicherheit von Anfang an mit eingeplant wird. 

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Das Grundprinzip von Security by Design basiert darauf, Sicherheitsrisiken frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren. Potenzielle Schwachstellen werden bereits während der Design- und Entwicklungsphase adressiert. Das Ziel ist es, Software und Systeme so zu gestalten, dass sie inhärent sicher sind, ohne dass nachträglich aufwendige Schutzmaßnahmen erforderlich werden. 

Wie wird Security by Design umgesetzt? 

Die Umsetzung des Security-by-Design-Ansatzes erfordert die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in jede Phase des Entwicklungsprozesses. Dies beginnt mit einer gründlichen Bedrohungsanalyse, die hilft, potenzielle Angriffsvektoren zu identifizieren. Dabei wird festgelegt, welche Sicherheitsmechanismen notwendig sind, um das System vor diesen Bedrohungen zu schützen. 

Sicherheitsanforderungen müssen parallel zu den funktionalen Anforderungen entwickelt werden. Beispielsweise könnten bestimmte Codierungspraktiken und Architekturen bevorzugt werden, die bekanntermaßen weniger anfällig für Angriffe sind. Entwickler verwenden sichere Codierungsstandards, um gängige Schwachstellen wie Buffer Overflows oder SQL-Injection zu verhindern. 

Ein weiteres wesentliches Element von Secure by Design ist das regelmäßige Testen der Sicherheit. Dabei kommen verschiedene Testmethoden wie Penetrationstests zum Einsatz, um die Robustheit des Systems gegen reale Angriffe zu überprüfen. Diese Tests sollten nicht nur am Ende des Projekts durchgeführt werden, sondern fortlaufend während der gesamten Entwicklung. 

Wesentliche Merkmale von Security by Design 

Eine der wichtigsten Eigenschaften des Security-by-Design-Ansatzes ist der proaktive Fokus auf Sicherheit. Anstatt Sicherheitsprobleme nach ihrer Entdeckung zu beheben, sorgt Security by Design dafür, dass diese Probleme gar nicht erst entstehen. Dies bietet mehrere Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Kosten, da die Behebung von Sicherheitslücken in späteren Phasen des Entwicklungsprozesses deutlich teurer ist. 

Ein weiteres Merkmal ist die ganzheitliche Betrachtung von Sicherheit. Es reicht nicht aus, sich ausschließlich auf die Softwareentwicklung zu konzentrieren – auch Hardware und Netzwerkinfrastrukturen müssen sicher gestaltet werden. Gerade im Bereich des Internet of Things (IoT), in dem zahlreiche Geräte miteinander vernetzt sind, kann jede Schwachstelle eine potenzielle Eintrittsstelle für Hacker darstellen. 

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Security by Design ist außerdem skalierbar und flexibel. Da Bedrohungen im digitalen Raum ständig weiterentwickelt werden, müssen Sicherheitslösungen anpassbar sein. Systeme, die nach diesem Prinzip entwickelt wurden, können leichter aktualisiert und an neue Bedrohungen angepasst werden. 

Vorteile

Ein klarer Vorteil des Security-by-Design-Ansatzes ist die Reduzierung der langfristigen Kosten. Wenn Sicherheitsprobleme erst nach der Markteinführung eines Produkts entdeckt werden, können sie erhebliche Kosten für die Behebung verursachen. Die Integration von Sicherheitsmechanismen bereits in der Designphase vermeidet diese Kosten und reduziert auch das Risiko von Imageverlusten durch potenzielle Sicherheitsvorfälle. 

Zusätzlich erhöht sich die Zuverlässigkeit des Systems. Ein Produkt, das von Grund auf sicher ist, bietet einen besseren Schutz gegen Angriffe und minimiert die Gefahr von Datenlecks und Systemausfällen. Dies steigert in der Regel das Vertrauen der Kunden und Nutzer in die Sicherheit des Produkts. 

Einen weiteren Vorteil bietet die Erfüllung von regulatorischen Anforderungen. In vielen Branchen gibt es mittlerweile strenge Vorschriften bezüglich IT-Sicherheit, insbesondere in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und Energieversorgung. Security by Design unterstützt Unternehmen dabei, diese Anforderungen effizient zu erfüllen. 

Nachteile

Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen bei der Umsetzung von Security by Design. Eine davon ist der erhöhte Entwicklungsaufwand. Die Integration von Sicherheitsaspekten in jede Phase des Entwicklungsprozesses erfordert mehr Zeit und Ressourcen. Dies kann insbesondere für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellen, die möglicherweise nicht über das notwendige Fachwissen oder Budget verfügen. 

Ein weiteres Problem ist die Komplexität des Prozesses. Sicherheit ist ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Aufmerksamkeit erfordert. Teams müssen regelmäßig neue Bedrohungen bewerten und ihre Sicherheitsstrategien entsprechend anpassen. Dies erfordert nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, wie der Entwicklung, dem IT-Betrieb und dem Management. 

Zudem sehen viele Unternehmen IT-Sicherheit immer noch als Hindernis für Innovationen. In einer schnelllebigen Branche, in der Produkte rasch auf den Markt gebracht werden müssen, kann die Implementierung umfassender Sicherheitsmaßnahmen als zu zeitaufwendig angesehen werden. Dieser Interessenkonflikt führt oft zu einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Markteinführungszeit. 

Fazit 

Security by Design ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen IT-Entwicklung und bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf Kostenreduktion und Sicherheit. Obwohl die Implementierung zusätzliche Ressourcen erfordert und die Komplexität des Entwicklungsprozesses erhöht, überwiegen vermutlich die Vorteile. Unternehmen, die von Anfang an auf Sicherheit setzen, können nicht nur langfristig Kosten sparen, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen und sich besser gegen zukünftige Bedrohungen wappnen. 

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung wird der Ansatz „Security by Design“ zukünftig immer wichtiger werden. Firmen, die diesen Ansatz frühzeitig übernehmen, können sich besser gegen die immer komplexer werdende Bedrohungslandschaft schützen.


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