Tobias Harmes
29. Mai 2020

Systemvermessung / License Administration Workbench (LAW) im SAP

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SAP fordert seine Kunden jedes Jahr zur Auskunft über die genutzten Lizenzen auf, genannt Systemvermessung. Hier tasten sowohl die SAP als auch die Unternehmen ab, welche Möglichkeiten und Nutzungsbedingungen in ihren Lizenzen enthalten sind, welche wirklich genutzt werden und welche Anpassungen notwendig sind. Mittels verschiedener Werkzeuge kann die Lizenzvermessung durchgeführt werden.

Wieso eine Systemvermessung?

SAP fordert einmal im Jahr von seinen Kunden eine Auskunft über die verwendeten Lizenzen pro SAP-System. Dabei soll festgestellt werden, ob die Lizenzen entsprechend den vereinbarten Bedingungen noch passend sind. Zu viele oder zu komplexe Lizenzen verursachen unnötige Kosten, zu wenige Lizenzen führen zu Problemen in der Compliance. Bei der Lizenzvermessung gilt, dass der Kunde für die Einhaltung der Lizenzbedingungen selbst verantwortlich ist.

Werkzeuge zur Systemvermessung

Im Rahmen der Lizenzierung müssen Unternehmen die Benutzer- und Engine-Daten sammeln, die anonymisierten Daten konsolidieren und diese an SAP übertragen. Für dieses Lizenzmanagement kann man verschiedenen Werkzeuge nutzen, um die jährliche Lizenzvermessung durchzuführen und zu vereinfachen.

Systemvermessung

Mittels der Transaktion USMM (fungiert als Vermessungsprogramm) werden je System die Anzahl der Benutzer und der kostenpflichtigen Objekte der Engines ermittelt. Damit werden ausschließlich die Anzahl der Benutzer sowie die genutzten Einheiten der SAP-Produkte aufgeführt. Das Vermessungsprogramm enthält Bausteine zur automatischen Ermittlung der genutzten Engines aller SAP- oder SAP-Add-On-Produkte.

Die Systemvermessung der User wird ab SAP R/3 Release 4.6B im Dialog ausgeführt. Dabei läuft die Vermessung der SAP-Engines im Hintergrund. Die genutzten Engines im System werden automatisch erkannt und im Protokoll vermerkt. Entsprechende Programme zur Vermessung der Engines werden in der Regel zusammen mit dem jeweiligen SAP-Produkt ausgeliefert. Für ältere Releases stehen zudem Support Packages zur Verfügung.

In diesem Webinar erfahren Sie, wie Sie Ihre SAP Lizenzen toolgestützt vermessen können und so Kosten einsparen und Nachforderungen vermeiden können.

Mit der Systemvermessung werden lediglich die Anzahl der Benutzer und der Engines ermittelt. Anschließend können diese Ergebnisse in der License Administration Workbench konsolidiert werden, um diese konsolidierten Vermessungsergebnisse schließlich an SAP zu übermitteln.

Ab SAP NetWeaver ’04 (per Support Package bereits ab SAP Web Application Server 6.20, siehe Hinweis 704412) wird die zentrale Pflege der Lizenzdaten durch die Zentrale Benutzerverwaltung unterstützt.

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License Administration Workbench (LAW)

Die License Administration Workbench (LAW) unterstützt SAP-Kunden beim License-Audit-Prozess von komplexen Systemlandschaften. Durch die LAW können die lizenzrelevanten Daten über Benutzer und Engines der einzelnen Komponentensysteme sowie über das zentrale System gesammelt und konsolidiert. Dadurch hat die Systemadministration einen guten Überblick und die Systemvermessung ist einfacher und zuverlässiger.

Bevor die LAW gestartet wird, müssen die User in allen vermessungsrelevanten Systemen ihrer Tätigkeit entsprechend klassifiziert werden. Diese Klassifizierung erfolgt anhand der Transaktionen USMM, SU01 oder SU10. Dabei werden die User einem vertraglich festgelegten Nutzertyp zugeordnet. Anschließend erfolgt die Konsolidierung in der LAW, in der die User einer Person aufgelistet und einem vertraglichen Nutzertyp zugeordnet werden. Dadurch kann die Mehrfachbewertung einer Person nahezu ausgeschlossen werden.

Die Vermessungsergebnisse werden dann im zentralen LAW-System gesammelt und konsolidiert. Die Konsolidierung umfasst die automatische Analyse der jeweiligen Benutzertypen und streicht dabei gleichzeitig Redundanzen und enthaltende Nutzertypen.

Die Vermessungsergebnisse werden nach der Freigabe direkt an SAP übertragen. Darin enthalten ist auch eine anonymisierte Zusammenfassung gleicher Benutzertypen.

SAP empfiehlt, die Vermessungsergebnisse der einzelnen SAP-Systeme in der LAW zu konsolidieren, wenn mehrere SAP-Softwareinstallationen und/oder Systeme im Einsatz sind. Die LAW ist in der SAP_BASIS enthalten. Die Nutzung ist kostenfrei und es ist keine separate Lizenz erforderlich

Die LAW-Übersicht besteht aus zwei großen Teilbereichen – Steuerung der LAW und verschiedenen Registerkarten.

  • Steuerung der LAW: Hier können alle Schritte zur Benutzerkonsolidierung aufgerufen werden.
  • Registerkarten Systeme, Eingang, Ergebnis (ab SAP NetWeaver 7.0), Gruppen (ab SAP NetWeaver 7.0) und Meldungen (ab SAP NetWeaver ’04): Übersicht über die Systeme, deren Daten bereits in die LAW importiert wurden oder deren Daten noch importiert werden müssen. Hier stehen auch erweiterte Funktionen zur Übernahme von Vermessungsdaten aus den Komponentensystemen zur Verfügung.

Vorgehensweise bei der LAW im Überblick

Nachdem die Systemvermessung im Komponentensystem und im LAW-System durchgeführt wurde, können die Daten zentral ausgewertet und konsolidiert werden. Dazu müssen folgende Schritte durchgeführt werden:

  • Die Vermessungsdaten aller Systeme werden in der LAW zusammengefasst
  • Die Benutzer werden zusammengefasst und in der anschließenden Benutzerliste überprüft. Falls dabei Korrekturen nötig sind, werden diese manuell ergänzt
  • Die Daten werden konsolidiert und die Ergebnisse in der Registerkarte „Ergebnis“ überprüft.
  • Falls notwendig, wird die Benutzerklassifizierung von Benutzern im Originalsystem überprüft
  • Die konsolidierten Daten werden an SAP übertragen
  • Die LAW-Daten können auch intern verwendet werden (über LAW-Schnittstellen)
  • Abschließende Gruppierung der Systeme für spätere Teilkonsolidierung

Für den Einsatz der LAW müssen das Zentralsystem und die Komponentensysteme bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die hier zusammengefasst sind.

BPO-Nutzungsvermessung

Die BPO-Nutzungsvermessung ist eine eigenständige Lizenzvermessung und nicht abhängig von der Systemvermessung. Dabei werden die Ergebnisse direkt an SAP übertragen und es findet keine Konsolidierung in der LAW statt.

Dieses Werkzeug eignet sich für B2B-Dienstleister, die Geschäftsprozesse von ihren Kunden bearbeiten. Die BPO-Nutzungsvermessung steht Kunden mit einem BPO-Vertrag zur Verfügung, denn diese haben in der Regel keinen herkömmlichen Lizenzvertrag mit SAP abgeschlossen. Dessen Nutzung wird jedoch mit der Systemvermessung berechnet.

Die Nutzungsvermessung mit BPO ist mandantenspezifisch. Dabei kann pro Systemmandant eine RFC-Destination eingerichtet werden. Über diese wird dann ein RFC-Aufruf der Schnittstelle und so eine mandantenübergreifende Bearbeitung ermöglicht.  Dadurch kann eine Vermessung von einem Mandanten aus erfolgen und eine Anmeldung für die einzelnen Systemmandanten wird umgangen.

System Measurement Preparation Area

Die System Measurement Preparation Area bietet die Möglichkeit, einzelne Systeme von der Lizenzvermessung auszuschließen. Diese ausgeschlossenen Systeme werden dann in zukünftigen offiziellen Vermessungsplänen, die von SAP erstellt und bereitgestellt werden, nicht mehr berücksichtigt.

Der Vorbereitungsbereich enthält zudem für einen Bereich, in dem alle Dateien zur Systemvermessung heruntergeladen werden können, wie beispielswiese der Systemvermessungsplan oder alle relevanten SAP-Hinweise.

Herausforderungen beim Lizenzmanagement

Die SAP erwartet von ihren Anwendern eine Selbstauskunft über die Lizenzen. Deshalb ist es sinnvoll, nicht erst bei der jährlichen Aufforderung von SAP damit zu beginnen, sich einen Überblick über die Lizenzen zu verschaffen. Ein nachhaltiges Lizenzmanagement ist gerade bei einer großen Landschaft ein großer Vorteil. Nur dadurch können teure Überlizenzierungen oder kritische Unterlizenzierungen vermieden werden.

Wichtig ist auch, dass zur Vermessung nur die SAP-Werkzeuge eingesetzt werden dürfen. SAP fordert anschließend, dass die Ergebnisse unverändert und direkt übertragen werden.

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In Zusammenarbeit mit CIO Roundtable bieten wir jedem interessierten Unternehmen eine individuelle „SAP Lizenz-Sprechstunde“ an:

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Diese Lizenz-Sprechstunde ist kostenlos, unverbindlich und findet als Websession statt.

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FAQ Systemvermessung

Wozu benötige ich eine Systemvermessung?

SAP fordert einmal im Jahr von seinen Kunden eine Auskunft über die verwendeten Lizenzen pro SAP-System. Dabei soll festgestellt werden, ob die Lizenzen entsprechend den vereinbarten Bedingungen noch passend sind. Zu viele oder zu komplexe Lizenzen verursachen unnötige Kosten, zu wenige Lizenzen führen zu Problemen in der Compliance.

Welche Werkzeuge gibt es für die Systemvermessung?

Die Systemvermessung kann mittels der Transaktion USMM, mithilfe der License Administration Workbench (LAW) oder über die BPO-Nutzungsvermessung geschehen.

Wie funktioniert die Systemvermessung mit USSM?

Die Transaktion USMM fungiert als Vermessungsprogramm. Es werden je System die Anzahl der Benutzer und der kostenpflichtigen Objekte der Engines ermittelt. Damit werden ausschließlich die Anzahl der Benutzer sowie die genutzten Einheiten der SAP-Produkte aufgeführt.

Wie läuft die Systemvermessung mit LAW ab?

Die License Administration Workbench (LAW) unterstützt SAP-Kunden beim License-Audit-Prozess von komplexen Systemlandschaften. Durch die LAW können die lizenzrelevanten Daten über Benutzer und Engines der einzelnen Komponentensysteme sowie über das zentrale System gesammelt und konsolidiert werden.

Was ist die BPO-Nutzungsvermessung?

Die BPO-Nutzungsvermessung ist eine eigenständige Lizenzvermessung und nicht abhängig von der Systemvermessung. Dabei werden die Ergebnisse direkt an SAP übertragen und es findet keine Konsolidierung in der LAW statt.

BPO-Nutzungsvermessung

Systemvermessung

License Administration Workbench

System Measurement Preparation Area


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