Tobias Harmes
20. November 2025

Privileged Access Management (PAM)

Privileged Access Management

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wer in Ihrem Unternehmen Zugriff auf besonders vertrauliche Daten hat? Genau hier setzt PAM (Privileged Access Management) an: Es überwacht und kontrolliert den Zugriff auf sensible IT-Ressourcen, schützt privilegierte Konten und verhindert Missbrauch durch klar geregelte, bedarfsgerechte Zugriffe.

Was ist PAM?

PAM steht für Privileged Access Management und ist ein Sicherheitskonzept, das den Zugriff auf privilegierte Konten und sensible IT-Systeme direkt steuert. Administratoren, Service-Accounts oder API-Tokens besitzen weitreichende Rechte und können kritische Systeme beeinflussen. Nur autorisierte Personen erhalten über PAM Zugriff auf diese Konten, während das System gleichzeitig alle Aktivitäten in Echtzeit überwacht.

Darüber hinaus übernimmt PAM mehrere zentrale Aufgaben: Es speichert Passwörter und Zugangsdaten sicher, vergibt temporäre Zugriffsrechte (Just-In-Time-Access) und reduziert die Rechte der Nutzer auf das Notwendigste (Least Privilege). Alle Aktionen protokolliert PAM, damit Unternehmen die Audits bestehen und Compliance-Anforderungen einhalten können. Auf diese Weise schützt PAM vor Missbrauch und Angriffen und unterstützt die Unternehmen aktiv dabei, ihre IT-Systeme sicher zu halten.

Wie funktioniert PAM?

Zuerst identifiziert PAM, welche Personen und Prozesse privilegierte Zugriffsrechte benötigen, und setzt klare Richtlinien durch, wie die Verwaltung von Passwörtern, Multi-Faktor-Authentifizierung und Just-In-Time-Zugriff. Dadurch gewährt PAM den Zugang nur, wenn er wirklich notwendig ist.

PAM überwacht kontinuierlich alle Aktivitäten, erkennt ungewöhnliche oder verdächtige Vorgänge sofort und behebt Risiken schnell. Zusätzlich protokolliert PAM sämtliche Aktionen, sodass Unternehmen die Compliance-Vorgaben leichter einhalten können.

PAM automatisiert den User-Lifecycle, sodass Konten effizient erstellt, geändert und deaktiviert werden. Auch der Zugriff von externen Partnern und Dienstleistern wird sicher verwaltet.
Besonders in Cloud-Umgebungen und bei DevOps schützt PAM den Zugriff auf APIs, Container und Cloud-Ressourcen. Es erkennt untypische Aktivitäten und warnt sofort bei Bedrohungen. Durch die Integration in Systeme wie IAM oder SIEM entsteht eine umfassende Sicherheitsstrategie.
Schließlich schützt PAM nicht nur interne Systeme, sondern auch den Remotezugriff und IoT-Umgebungen, indem es alle Zugriffe verschlüsselt und sicher steuert.

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PAM und PIM im Vergleich

Der Unterschied zwischen PAM (Privileged Access Management) und PIM (Privileged Identity Management) liegt vor allem in ihrem Fokus auf verschiedene Aspekte der Sicherheitsverwaltung privilegierter Konten:

  • PAM konzentriert sich auf den Zugang und die Kontrolle privilegierter Konten. Es stellt sicher, dass nur autorisierte Personen zu bestimmten Zeiten und unter festgelegten Bedingungen auf sensible Systeme und Daten zugreifen. PAM überwacht und protokolliert alle Aktivitäten, die mit privilegierten Konten verbunden sind, und schützt so vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff. Beispiele für PAM-Funktionen sind die Verwaltung von Passwörtern, Just-In-Time-Zugriff und Multi-Faktor-Authentifizierung.
  • PIM hingegen fokussiert sich auf die Verwaltung der privilegierten Identitäten selbst. Es verwaltet die Konten und deren Berechtigungen, stellt sicher, dass privilegierte Identitäten korrekt erstellt, geändert und bei Bedarf deaktiviert werden. PIM übernimmt die Erstellung und Verwaltung von privilegierten Benutzerkonten, während PAM den Zugriff und die Aktivitäten dieser Konten kontrolliert.

Zusammen ergänzen beide Konzepte sich zu einer umfassenden Sicherheitsstrategie, wobei PAM den Zugriff kontrolliert und PIM die Identitäten absichert.

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So gelingt die PAM-Implementierung

Für eine erfolgreiche Implementierung von PAM (Privileged Access Management) sollten bewährte Best Practices beachtet werden, um die Sicherheit zu maximieren und gleichzeitig die Verwaltung privilegierter Zugriffe zu optimieren.

  1. Risikobasierte Priorisierung: Identifizieren und priorisieren Sie kritische Konten und Systeme mit hohem Sicherheitsbedarf.
  2. Automatisierung: Setzen Sie auf automatische Passwortverwaltung und Rechtevergabe, inkl. Just-In-Time-Zugriff.
  3. Multi-Faktor-Authentifizierung: Schützen Sie privilegierte Konten durch MFA für zusätzlichen Schutz.
  4. Echtzeit-Überwachung: Überwachen Sie privilegierte Zugriffe kontinuierlich und erstellen Sie Auditing-Berichte.
  5. Least Privilege: Gewähren Sie nur minimale, notwendige Zugriffsrechte.
  6. Schulung: Schulen Sie Mitarbeiter im sicheren Umgang mit PAM-Tools.
  7. Integration: Integrieren Sie PAM mit bestehenden IAM- und SIEM-Systemen.
  8. Regelmäßige Überprüfung: Passen Sie Ihre PAM-Strategie regelmäßig an neue Bedrohungen an.
  9. Sicherheitstests: Testen Sie regelmäßig auf Schwachstellen und simulieren Sie Angriffe.
  10. Transparenz und Reporting: Erstellen Sie klare Reports, um Sicherheitslücken zu erkennen und Compliance zu gewährleisten.

Fazit

PAM hält privilegierte Konten und kritische Systeme sicher, indem es den Zugriff überwacht und steuert. Funktionen wie Just-In-Time-Zugriff und Multi-Faktor-Authentifizierung minimieren Risiken. In Kombination mit PIM, das die Verwaltung der Identitäten übernimmt, entsteht eine starke Sicherheitsbasis. Unternehmen, die PAM regelmäßig überprüfen und an neue Anforderungen anpassen, schützen ihre IT effizient und erfüllen Compliance-Anforderungen problemlos.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen PAM und PIM?

PAM (Privileged Access Management) fokussiert sich auf die Kontrolle und Überwachung des Zugriffs auf privilegierte Konten. PIM (Privileged Identity Management) kümmert sich um die Verwaltung und Absicherung der privilegierten Identitäten selbst, also um die Erstellung, Änderung und Deaktivierung dieser Konten.

Warum ist PAM für Unternehmen so wichtig?

PAM schützt sensible Systeme vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff, indem es den Zugang zu privilegierten Konten streng überwacht. Es hilft, Risiken zu minimieren, Compliance-Anforderungen zu erfüllen und die IT-Sicherheit insgesamt zu verbessern.

Wie kann PAM in meiner Organisation implementiert werden?

Eine erfolgreiche PAM-Implementierung beginnt mit der Identifikation kritischer Konten und Systeme, gefolgt von der Automatisierung von Passwortverwaltung und Zugriffsrechten. Zudem sollten regelmäßige Audits, Schulungen und die Integration mit bestehenden Sicherheitslösungen wie IAM und SIEM durchgeführt werden.

Wer kann mir beim Thema Privileged Access Management (PAM) helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Privileged Access Management (PAM) benötigen, stehen Ihnen die Experten von RZ10, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.


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