Super-Mega-Datenwolke | Perspektive SAP IT – Februar 2025

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SAP ist nicht das erste Softwareunternehmen, das versucht, eine Lücke zu schließen, die von Jahr zu Jahr größer wird. Es werden zwar fleißig Daten gesammelt, aber die Datenmenge wächst viel schneller als die tatsächliche Nutzung dieser Daten. Und so wird die Lücke zwischen dem Sammeln von Daten und ihrer Nutzung für das eigene Unternehmen immer größer.

Wenig überraschend ist auch bei SAP die Künstliche Intelligenz der aktuelle Lösungsansatz. Und weil die aktuellen SAP Produkte SAP Datasphere, SAP Analytics Cloud und SAP Business Warehouse ja irgendwie alle den Job haben, die Daten zu speichern und nutzbar zu machen, bekommen sie ein integriertes neues Zuhause: Die SAP Business Data Cloud, kurz SAP BDC.

Datengeschäft entfesseln

Auf dem SAP Business Unleashed 2025 Event, einer voraufgezeichneten einstündigen Show mit Live-Q&A, stellte unter anderem Christian Klein die Vorzüge der neuen SaaS-Lösung vor. Strukturierte und unstrukturierte Daten zusammenführen, dabei den Geschäftskontext und die ursprüngliche Bedeutung der Daten im Griff behalten und umständliche Datenextraktion und Konvertierung zwischen den unterschiedlichen Tools vermeiden.

Damit sollen Analysefragen nicht nur an den SAP-spezifischen Geschäftsprozess, sondern an den gesamten Geschäftsprozess gestellt werden können – sofern der Non-SAP-Teil seine Daten ebenfalls in die Business Data Cloud sendet. Die Kompatibilität mit dem Non-SAP Ökosystem soll durch das US-Unternehmen Databricks kommen, das sich auf die Verwaltung und Analyse von Unternehmensdaten in der Cloud spezialisiert hat.

Und diese Analysefragen sollen dank verbesserten SAP Joule nicht nur Menschen mit natürlicher Sprache stellen dürfen, sondern auch KI-Agenten, die mit den Daten wiederum spezifische Fragestellungen lösen oder geduldig im Hintergrund repetitive Aufgaben erledigen. Wobei SAP Joule die Rolle eines Super-Orchestrator über die Agenten einnehmen soll. KI versorgt SAP anscheinend auch sehr gut mit neuen Superlativen.

Daten ohne Agenten will niemand (ausprobieren)

Marketing hin oder her, SAP zieht endlich mit einer Lösung nach, die CRM-Wettbewerber Salesforce schon eine ganze Weile als Salesforce Data Cloud anbietet. Und in Zeiten, in denen ich riesige PDFs in ein Chat-Fenster Drag&Droppen kann, um mir den Inhalt bequem in etwas Neues umwandeln zu lassen, sind sichere und bequeme Datenanalysefunktionen sehr willkommen.

Und SAP scheint hier von den Erfahrungen von Salesforce zu lernen – denn damals war das Interesse an der Salesforce Data Cloud überschaubar. Erst mit den ebenfalls von Salesforce zuerst so genannten Agenten sind Datennutzungsszenarien entstanden, die auch ohne teure Datenspezialisten verwirklicht werden können.

Und die Akzeptanz der neuen SAP Business Data Cloud wird auch davon abhängen, ob es SAP gelingt, bezahlbare Einstiegs-Tiers anzubieten. Die Herzen Schritt für Schritt zu erobern, funktioniert besser, als von den Unternehmen eine „Ganz-oder-gar-nicht“-Datenstrategie zu verlangen. Wer will schon seine gesamten Daten einem neuen Produkt anvertrauen?

Herzliche Grüße
Tobias Harmes

PS: Ich erwarte mehr Details zur Business Data Cloud auf den anstehenden DSAG-Technologietagen Anfang April in Wiesbaden. Übrigens auch ein schönes Thema für unsere Afterparty nach dem ersten Kongresstag. Sind Sie schon angemeldet? Hier geht es zur Anmeldung.

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