IT-Grundschutz nach BSI-Standard
Jedes Jahr im Februar veröffentlicht das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) eine aktuelle Version des IT-Grundschutzes. Dieses Kompendium dient als Hilfestellung bei der Durchführung komplexer Sicherheitskonzepte in allen Bereichen.
Der IT-Grundschutz schafft Abhilfe
Durch die fortschreitende Digitalisierung von Unternehmen wird es umso wichtiger, sensible Daten ausreichend vor ungewollten, externen Zugriffen zu schützen. Der Stellenwert der IT-Sicherheit steigt kontinuierlich für jegliche Unternehmen. Das Risikomanagement für IT-Systeme sollte deshalb auf gegebene Standards reagieren und diese umsetzen. Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) bietet daher Methoden und Lösungen zur Prävention, Inspektion und ggf. Reaktion, um solchen Risiken ausgiebig vorzubeugen und mit diesen umzugehen. Mithilfe einer ISO-27001-Zertifizierung kann ein Unternehmen nachweisen, dass die umgesetzten Maßnahmen zur IT-Sicherheit dem internationalen Standards entsprechen.
Umfassender Schutz
Der IT-Grundschutz umfasst nicht nur technische Voraussetzungen. Er bietet ebenfalls wichtige Hinweise in infrastrukturellen, organisatorischen und personellen Bereichen. Best-Practices sollen auch technisch unversierte Personen einen barrierefreien Einstieg in den Bereich der IT-Sicherheit ermöglichen. Der Leitfaden richtet sich demnach nicht nur an Behörden und Unternehmen, sondern bietet auch Privatpersonen einen ausgiebigen Einblick. Dies beinhaltet sogar Praxistipps zur Verwendung von bestimmten Soft- und Hardwarekomponenten.
Der umfassende Schutz behandelt diese Bereiche:
- Sicherheitsmanagement
- Konzeption und Vorgehensweise
- IT-Systeme
- Anwendungen
- Industrielle IT
- Netze und Kommunikation
- Betrieb
- Organisation und Personal
- Infrastruktur
- Detektion und Reaktion
Eine Ansammlung von Standardmaßnahmen
Diese Kollektion von Dokumenten wird vom BSI stetig überarbeitet, um aktuellen Risiken im Zeichen der Informationssicherheit vorzubeugen. Dabei wird jährlich eine neue Version im Februar veröffentlicht: BSI – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik – Änderungsdokumente (Edition 2022).
Neben dem IT-Grundschutz-Nachschlagewerk sind die BSI-Standards ein wichtiger Bestandteil. Diese dienen als Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik bei gewissen Komplikationen:
- BSI-Standard 200-1: Beschreibt allgemeine Anforderungen an ein Informationssicherheitsmanagement (ISMS)
- BSI-Standard 200-2: Erläuterungen zur IT-Grundschutz-Vorgehensweise. Unterteilung in Basis-, Standard- und Kern-Absicherung
- BSI-Standard 200-3: Formuliert alle Maßnahmen im Bezug aufs Risikomanagement
- BSI-Standard 200-4: Dient zum Aufbau eines Business Continuity Management Systems (BCMS)
Gut zu wissen: Unsere Fachmail-Serie
In unserer Mail-Serie geben wir Tipps, wie Sie Ihre Informationssicherheit verbessern und rechtliche Anforderungen (wie z. B. das IT-Sicherheitsgesetz 2.0) erfüllen können. Einmal in der Woche wird sie Ihnen zugesendet und Sie können sich jederzeit auch wieder austragen.
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IT-Grundschutz und SAP
Natürlich gibt es diesbezüglich seitens des IT-Grundschutzes auch Richtlinien und Empfehlungen gegenüber SAP-Systemen. Bei Interesse haben wir weiterführende Links beigefügt:
APP.4.2 SAP-ERP-System (bund.de)
APP.4.6 SAP ABAP-Programmierung (bund.de)
Für wen eignet sich der IT-Grundschutz?
Laut des Bundesamts für Sicherheit und Informationstechnik ist der IT-Grundschutz für viele Anwender nützlich. Besonders geeignet sei er für kleine und mittlere Unternehmen, die einen eigenständigen IT-Betrieb besitzen. Laut BSI ist der Aufbau und Betrieb eines vollwertigen ISMS nach IT-Grundschutz für kleine und Kleinstunternehmen nicht empfehlenswert.
Fazit
Je nach individuellem Bedarf kann man aus dem IT-Grundschutz die jeweiligen Dokumente separieren, welche zur Problemlösung führen. Der Detailreichtum überwiegt hierbei deutlich, womit jegliche Bereiche eines Unternehmens abgedeckt werden, um ausreichende Sicherheitskonzepte zu gewährleisten. Im Endeffekt ist es Ihnen überlassen, inwiefern Sie welche Konzepte ausführen bzw. durchführen möchten. Doch eine umfassende Informationssicherheit kann nur garantiert werden, wenn in jeglichen Bereichen eine dementsprechende Umstellung vollzogen wird. Eine zusätzliche ISO 27001-Zertifizierung bestätigt die erfolgreiche Umsetzung von Informationssicherheitsmaßnahmen im internationalen Kontext.
FAQ
Wozu dient der IT-Grundschutz vom BSI?
Dieser umfassende Ratgeber dient zur Einführung von vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen im Bereich der Informationssicherheit. Neben Standardmethoden sowie -Maßnahmen bieten Best-Practice-Beispiele wichtige Hinweise zur Umsetzung. Dies soll ein Mindestmaß an IT-Sicherheit in jeglichen Unternehmen garantieren. Der wesentliche Nutzen ist eine Vorbeugung vor Cyber-Kriminalität oder ähnlichen Risiken.
Was beinhaltet der IT-Grundschutz vom BSI?
Es ist eine Ansammlung von Dokumenten, um Sicherheitsstandards in der IT-Sicherheit zu gewährleisten. Diese kann man in vier Bereiche der IT-Grundschutz-Standards unterteilen:
- Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS).
- IT-Grundschutz-Vorgehensweisen (Anleitungen zur Umsetzung).
- Risikoanalyse auf Basis des IT-Grundschutzes (Schutz vor Gefährdungen).
- Notfallmanagement (Beim Eintreten von Gefahren).
Wann weiß ich, dass der Schutz ausreichend ist?
Durch eine zusätzliche ISO 27001-Zertifizierung kann ein ausreichender Schutz bestätigt werden. Somit ist gewährleistet, dass die Informationssicherheit eines Unternehmens den Sicherheitsstandards des BSI entsprechen.
Weiterführende Informationen
- BSI – IT-Grundschutz (bund.de)
- Was ist der IT-Grundschutz des BSI? (security-insider.de)
- IT-Grundschutz: Praxis-Leitlinien für Datensicherheit (datenschutz-praxis.de)