Tobias Harmes
23. Oktober 2025

Risk Management

22 | #Informationssicherheit
Cyber Risk Management

Ob Krisensituationen oder Cyber-Bedrohungen – Unternehmen müssen sich mit unterschiedlichsten Risiken auseinandersetzten. Wie das Risk Management die Geschäftsrisiken minimieren kann, erfahren Sie hier.

Was ist Risk Management?

Geschäftsrisiken – Ein Begriff, mit dem sich fast alle Unternehmen auseinandersetzten, müssen. Hinzu kommen die Krisenzeiten, wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg. Sie verursachen Lieferengpässe, Betriebsunterbrechungen und Umsatzausfälle.

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Besonders in solchen Zeiten ist ein effektives Risiko Management von großer Bedeutung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Wertschöpfungsketten und die damit verbundenen Prozesse kontinuierlich und ohne Unterbrechung ablaufen. Um dies zu gewährleisten, erkennen Unternehmen wirtschaftliche Veränderungen und die daraus resultierenden Risiken rechtzeitig.

Das Risiko Management hilft hier, indem es Risiken für den Geschäftsbetrieb systematisch erfasst und bewertet. Es unterstützt Unternehmen dabei, operative, rechtliche und prozessuale Risiken zu identifizieren und durch vorbeugende Maßnahmen zu minimieren. Mögliche Gefahren, die Unternehmen betreffen können, sind unter anderem Markt-, Ausfall- und Compliance-Risiken.

Cyber Risk Management

Neben Krisenzeiten müssen sich Unternehmen zunehmend mit den stetig wachsenden Cyber-Bedrohungen auseinandersetzen. Hacker werden immer raffinierter, und ernsthafte Bedrohungen sind zunehmend schwerer zu erkennen. In der aktuellen Risikoeinschätzung stehen Cyber-Risiken heute an zweiter Stelle und werden voraussichtlich auch in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. Um auf diese fortwährend steigenden Herausforderungen adäquat reagieren zu können, ist es für Unternehmen entscheidend, eine durchdachte Cyber Risk Management Strategie zu entwickeln, die den Ansatz „Cyber Everywhere“ verfolgt.

Cyber Risk Management stellt eine der zentralen Aufgaben des Chief Information Security Officer (CISO) oder IT-Sicherheitsbeauftragten dar und bildet die Grundlage für eine umfassende Cyber-Security-Strategie. Diese Strategie deckt sämtliche Aspekte der Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnik ab. Die Umsetzung erfolgt dann in den sogenannten Security Operations, die dafür sorgen, dass die Cyber-Sicherheitsmaßnahmen effektiv in den betrieblichen Alltag integriert werden.

Wofür braucht man Cyber Risk Management?

Um Cyber-Schwachstellen zu reduzieren ist eine ausgearbeitete Cyber-Strategie mit einem umfassendes Risiko Management Voraussetzung. Das Risiko Management erfasst potentielle Gefahren und gewichtet diese. Auf die Einschätzung folgt das Erstellen von Risikominimierungsplänen und die Strategieentwicklung für eine interne sowie externe Risikokommunikation. Weit verbreitete Bedrohungen, welche durch ein Cyber Risk Management umgangen werden sollen, sind beispielsweise Malwares, Ransomwares, die Schwachstelle Mensch oder auch Lücken in der Endpunktsicherheit.

Wie wird Risk Management angewendet?

Das Risiko Management gliedert sich in vier Phasen:

  • Identifikation
  • Analyse
  • Steuerung
  • Kontrolle

Im ersten Schritt identifizieren die Verantwortlichen die möglichen Risiken, um einen Überblick über die Gesamtlage zu gewinnen. Häufige Risiken umfassen Betrug, Phishing und Spam. Auch Naturkatastrophen, Systemausfälle und menschliches Versagen sollten nicht übersehen werden. Die identifizierten Risiken werden in einem Risikoraster festgehalten.

Im zweiten Schritt analysieren die Verantwortlichen Einzelrisiken aus verschiedenen Risikofeldern. Sobald der IST-Zustand erfasst ist, ermitteln sie die Eintrittswahrscheinlichkeit und die quantitativen Auswirkungen der Risiken auf das Unternehmen. Mithilfe einer Chancen-Risiken-Matrix, die die Eintrittswahrscheinlichkeit dem potenziellen Schadensausmaß gegenüberstellt, bewerten sie die Risiken. Auch quantitative Bewertungen werden anhand von Szenarioanalysen oder Worst-Case-Szenarien vorgenommen.

Informationssicherheit bleibt ein entscheidendes Thema – Anforderungen durch gesetzliche Vorgaben wie NIS-2, Erwartungen Ihrer Kunden und prüferische Kontrollen machen eines klar: Ohne ein strukturiertes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) ist nachhaltige Informationssicherheit schwer zu gewährleisten. Aber wie geht man die Einführung eines ISMS pragmatisch und zielgerichtet an?

In der Steuerungsphase steuern die Verantwortlichen die identifizierten Risiken auf Basis der Analyseergebnisse. Sie priorisieren Risiken und treffen Entscheidungen zu erforderlichen Sicherheitsinvestitionen. Verschiedene Systeme, wie das Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS), ein Security Operations Center (SOC) oder ein Security Information and Event Management (SIEM), übernehmen die Steuerung.

Die Kontrollphase schließt den Prozess ab. Hier kontrollieren die Verantwortlichen die Wirksamkeit der in der Steuerungsphase implementierten Maßnahmen. Zudem überwachen sie Veränderungen, um den Prozess bei Bedarf anzupassen.

Was bedeutet Risk Management in der Praxis?

Bisher haben Sie einen Einblick in die Theorie des Risiko Managements erhalten, aber wie setzen Unternehmen es konkret um?

Zuerst legen die Mitarbeiter, die mit dem Risiko Management beauftragt sind, die Ziele fest. Dann analysieren sie, welche Zwischenfälle und Risiken den Zielen im Weg stehen können. Für mögliche Zwischenfälle erarbeiten sie Ursachen und identifizieren die potenziellen Folgen. Daraufhin entwickeln sie Gegenmaßnahmen, um diese Risiken zu minimieren.

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Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist es, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Risiken realistisch einzuschätzen. Danach bewerten sie die Risiken und unterteilen sie in die Kategorien gering, mittel und hoch. Bei Risiken mit geringer Wahrscheinlichkeit ist es nicht immer erforderlich, einen Plan B zu erstellen. Für Risiken mit mittlerer und hoher Wahrscheinlichkeit treffen sie jedoch entsprechende Maßnahmen.

Fazit

Das (Cyber) Risk Management unterstützt Unternehmen vor allem im Bereich der Cybersicherheit. Angesichts der stetig steigenden Gefahr von Cyberbedrohungen gewinnt es zunehmend an Bedeutung. Es identifiziert und gewichtet potenzielle Gefahren, reduziert Cyber-Schwachstellen und erstellt Minimierungspläne sowie eine Risikokommunikationsstrategie. So wird unter anderem die Schwachstelle „Mensch“ und andere Cyberbedrohungen verringert.

Wer seine Cyber-Schwachstellen reduzieren möchte, findet im Cyber Risk Management die passende Lösung.

Dieser Artikel erschien bereits im Februar 2023. Der Artikel wurde am 23.10.2025 erneut geprüft und mit leichten Anpassungen aktualisiert.

FAQ

Was ist ein Cyber Risk Management?

Das Cyber Risk Management bildet die Basis für eine Cyber-Security-Strategie. Der Prozess beinhaltet die systematische Erfassung und Bewertung von Risiken für den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens. Es unterstützt Unternehmen bei der Identifikation von operativen, rechtlichen und prozessualen Risiken und vermindert diese durch vorbeugende Maßnahmen.

Wie funktioniert das Cyber Risk Management?

Das Cyber Risk Management durchläuft einen Prozess mit vier Phasen. In der ersten Phase werden alle Risiken identifiziert. Im zweiten Schritt werden Einzelrisiken auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit sowie ihre quantitativen Auswirkungen analysiert. In der Steuerungsphase werden die Risiken nach einem ausgewählten Ansatz gesteuert. In der Kontrollphase werden die angewandten Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit kontrolliert.

Sollten Sie Hilfe bei der Entwicklung einer geeigneten Cyber Risk Management Strategie benötigen oder weitere Fragen haben, dann helfen wir gerne weiter. Schreiben Sie uns eine Mail an info@rz10.de oder stellen Sie uns eine unverbindliche Anfrage: Anfrage stellen.

Wer kann mir beim Thema Risk Management helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Risk Management benötigen, stehen Ihnen die Experten von RZ10, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.


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