Social Engineering
Social Engineering ist eine unterschätzte Gefahr. Denn Cyberkriminelle nutzen hierbei menschliche Schwächen aus, um an Passwörter und vertrauliche Informationen zu gelangen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Social Engineering ist, wie es funktioniert und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sich zu schützen.
Was ist Social Engineering?
Social Engineering bezeichnet eine Angriffsmethode, bei der das Opfer gezielt getäuscht und manipuliert wird, um sicherheitsrelevante Informationen zu erschleichen. Diese Methode greift dabei nicht technische Schwachstellen an, sondern fokussiert sich darauf, gezielt menschliche Eigenschaften wie Vertrauen oder Respekt vor Autoritäten auszunutzen.
Aufgrund dieser Eigenschaften führt der Betroffene unbewusst Handlungen aus, die er sonst unterlassen würde. Dazu zählt zum Beispiel die Weitergabe von Zugangsdaten oder das Installieren einer schädlichen Software. Dies nutzen Kriminelle, um Identitätsdiebstahl zu begehen oder größere Cyberangriffe durchzuführen. Dadurch ist Social Engineering nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen eine ernstzunehmende Gefahr für die IT-Security.
Wie funktioniert Social Engineering?
Die Grundlage eines Social-Engineering-Angriffs ist die Täuschung. Der Angreifer täuscht eine vertrauenswürdige Identität vor, beispielsweise die eines Mitarbeiters, und nutzt die Bereitschaft des Opfers, zu helfen oder Anweisungen zu befolgen.
Ein bekanntes Beispiel sind E-Mails, in denen das Opfer dazu verleitet wird auf einen präparierten Link zu klicken und dadurch eine infizierte Datei herunterzuladen. Der Täter täuscht in diesen Fällen häufig einen Notfall vor, wodurch die Opfer unter Druck gesetzt werden. Dabei glaubt der Betroffene im Sinne des Unternehmens zu handeln, während er unbeabsichtigt sensible Daten freigibt und dadurch die Grundlage für einen Netzwerkangriff schafft.
Beispiele für Social Engineering
Die Bandbreite an möglichen Angriffen ist groß. Die drei häufigsten Methoden werden im Folgenden erklärt:
- Pretexting: Das Pretexting nutzt ein fiktives Szenario als Grundlage. Beispielsweise gibt sich der Täter als Mitarbeiter aus und behauptet, sensible Daten zu benötigten, um beispielsweise seinen Auftrag im Unternehmen zu erfüllen. Wenn diese Daten weitergegeben werden, hat der Angreifer Zugriff auf vertrauliche Informationen, die es ihm ermöglichen, beispielsweise die Identität des Opfers zu missbrauchen.
- Watering Hole: Bei dieser Methode infizieren Kriminelle eine Webseite, die vom Opfer häufig besucht werden, mit einer Schadenssoftware. Sobald der Nutzer die infizierte Seite besucht, lädt sein System die präparierte Software herunter, wodurch es dem Angreifer gelingt, auf das Cybersystem Zugriff zu erhalten.
- Phishing: Das Phishing legt seinen Fokus auf den digitalen Kontakt mit dem Opfer. Somit verschickt der Kriminelle zum Beispiel E-Mails an das Opfer, die den Anschein erwecken, von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen. Ziel ist es, das Opfer dazu zu bringen, sensible Informationen wie Benutzernamen, Passwörter oder Kreditkartendaten preiszugeben. Hierbei wird Druck aufgebaut, indem dem Empfänger zum Beispiel ein dringendes Sicherheitsproblem vorgetäuscht wird, um ein unüberlegtes Handeln zu erzwingen.
Wie kann man sich vor Social Engineering schützen?
Es existiert eine Bandbreite an Maßnahmen, durch die sich Privatpersonen und Unternehmen gegen Angriffe schützen können. Die drei bewährtesten Strategien lauten:
- Schulung der Mitarbeiter: Ein grundlegendes Verständnis für die Gefahren von Social Engineering ist essenziell, um die Mitarbeiter vor den Bedrohungen zu sensibilisieren. Denn der beste Schutz vor solchen Angriffen ist die Prävention. Daher sollten Unternehmen für Risikobeurteilungen und in Compliance-Schulungen auf Social Engineering hinweisen.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates: Um zu verhindern, dass schädliche Programme durch präparierte Links das Betriebssystem angreifen, ist es notwendig, Sicherheitslücken zu schließen. Somit sollten technische Systeme immer auf dem neuesten Stand sein, um einen umfangreichen Schutz zu bieten.
- Mehrstufige Authentifizierung (MFA): Die Nutzung einer mehrstufigen Authentifizierung verringert die Gefahr von Cyberangriffen deutlich. Falls der Angreifer an ein Passwort gelangt, wird ihm durch die MFA eine zusätzliche Sicherheitsbarriere geboten. Dies ist beispielsweise eine SMS-Bestätigung, welche ein weiteres Endgerät voraussetzt und somit einen unbefugten Zugriff verhindert.
Welche Rolle spielt Social Engineering im Unternehmenskontext?
Social Engineering stellt für Unternehmen eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Der Grund dafür ist, dass die Auswirkungen von erfolgreichen Angriffen vielfältig und schwerwiegend sein können. Sie reichen von finanziellen Verlusten bis hin zu rechtlichen Konsequenzen. Zusätzlich können Angreifer wertvolle Geschäftsgeheimnisse stehlen, was die Wettbewerbsfähigkeit und die Reputation des Unternehmens mindert.
Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, in präventive Maßnahmen zu investieren und die Entwicklung von Cyberkriminalität aufmerksam zu verfolgen.
Beratung zu IT-Sicherheit nach ISO 27001 und BSI Grundschutz
Unsere ISO 27001 Beratung richtet sich an alle, die das Thema Informationssicherheit angehen wollen - sicher werden nach ISO 27001 Standard.
Fazit
Insgesamt ist Social Engineering eine ernstzunehmende Bedrohung, die sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen betrifft. Durch die gezielte Manipulation menschlicher Schwächen gelingt es Angreifern, sensible Informationen zu erlangen und schwerwiegende Sicherheitslücken zu öffnen.
Um sich effektiv davor zu schützen, sind insbesondere präventive Maßnahmen notwendig. Dabei ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl technische als auch menschliche Faktoren berücksichtigt, entscheidend, um eine umfassende Sicherheitsstrategie zu gewährleisten und die Risiken von Social Engineering-Angriffe zu minimieren.
Weitere Informationen
- SAP Security (Knowhow)
- Cybersicherheit (Bundesministerium der Verteidigung)
- Social Engineering (Wikipedia-Artikel)
FAQ
Was ist Social Engineering?
Social Engineering ist eine Angriffsmethode, bei der Kriminelle gezielt menschliche Schwächen ausnutzen, um sicherheitsrelevante Informationen zu erlangen. Anstatt technische Schwachstellen zu nutzen, setzen die Angreifer auf Täuschung und Manipulation.
Wie funktioniert Social Engineering?
Social Engineering funktioniert, indem Angreifer sich als vertrauenswürdige Personen ausgeben und das Opfer zu schädlichen Handlungen verleiten, etwa das Öffnen infizierter Links oder das Weitergeben sensibler Daten.
Wie kann man sich vor Social Engineering schützen?
Schutzmaßnahmen umfassen regelmäßige Mitarbeiterschulungen, um die Sensibilisierung zu fördern, systematische Sicherheitsupdates sowie die Nutzung mehrstufiger Authentifizierung, um unbefugten Zugriff zusätzlich abzusichern.