SAP Solution Manager 7.2 – Neuigkeiten und Änderungen

Autor: Tobias Harmes | 20. März 2015

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Es gibt viele Spekulationen zum neuen SAP Solution Manager 7.2 - Wir fassen für Sie die wesentlichen Punkte zusammen und geben Ihnen einen Überblick, welche neuen Funktionen und Ausrichtungen wahrscheinlich sind. Diese Funktionen sind noch nicht abschließend final festgelegt, bieten aber schon einen guten Überblick, in welche Richtung sich der Solution Manager weiter entwickeln wird.

Wann kommt er?

Zunächst stellt sich die Frage: Wann wird der neue Solution Manager 7.2 veröffentlicht? Es ist deutlich erkennbar, dass der neue Solution Manager noch dieses Jahr, spätestens aber Anfang 2016 veröffentlicht wird. So endet gemäß Product Availability Matrix (PAM) die Wartung für den SAP Solution Manager 7.1 im Dezember 2017. Üblicherweise dauert die Übergangsphase beim Wechsel auf ein neues Release bei der SAP ca. 2 Jahre, so dass Ende 2015 ein neues Release bereitstehen müsste. Dies deckt sich mit der Angabe des SAP Innovationskalenders, wonach die neue Version des SAP Solution Managers im dritten Quartal 2015 in den Ramp-Up geht. Aus der Road Map geht hervor, dass die allgemeine Verfügbarkeit voraussichtlich im vierten Quartal 2015 ansteht.

Die Frage lautet also nicht mehr: “Wann kommt er?” sondern “Was bringt er für Neuerungen?”.

sap solution manager 7.2

Welche Neuerungen enthält der Solution Manager 7.2?

Im Oktober 2014 hat die SAP eine neue Road Map zur Produktplanung des SAP Solution Managers vorgestellt und dort auch wesentliche Neuerungen angerissen, die mit dem Solution Manager 7.2 zu erwarten sind.

So ist einerseits der Trend zu erkennen, dass sich der Fokus von der reinen IT Sichtweise (IT Betrieb, Verwaltung und Überwachung) verschiebt hin zur vollständigen Einbeziehung der Geschäftsprozesse. Zusätzlich ist (keine große Überraschung) die Unterstützung für neue SAP Technologien wie SAP HANA und die SAP Cloud ein großes Thema. Dabei soll der Solution Manager 7.2 sowohl on-premise Lösungen als auch Cloud-Lösungen und Hybridszenarien unterstützen und somit dem Kunden die Migration in die SAP Cloud schmackhaft machen.

Lösungsdokumentation / Business Management

Ziel der SAP ist es, mit dem neuen SAP Solution Manager 7.2 eine nahtlose Integration von IT und Geschäftsprozessen zu erreichen. Dabei sollen die relevanten Daten optimalerweise vollständig im SAP Solution Manager liegen. Unterschiedliche Sichten für IT (funktionale Sicht) und Management (End-to-End Sicht) unterstützen den Zugriff auf die jeweils relevanten Teile der Geschäftsprozesse. Durch offene Schnittstellen sollen die Daten auch anderen Modellierungstools (bidirektional) zugängig sein. Diese Schnittstellen werden allerdings noch nicht zum Ramp-Up bereitstehen und später nachgeliefert.

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PowerDesigner

Es wird weiterhin eine komplett neue Oberfläche zur grafischen Modellierung von Geschäftsprozessen geben. Diese Oberfläche basiert auf dem PowerDesigner, den SAP im Rahmen der Sybase Übernahme mit erhalten hat. Insbesondere die Dokumentation der Geschäftsprozesse soll somit erleichtert werden. Zusätzlich möchte die SAP das Diagnose und Analyse Framework im Solution Manager erweitern und Geschäftsszenarien mit einbeziehen. Geschäftsszenarien sollen nun auch KPIs zugeordnet werden können. Zur Abrundung plant die SAP, vorgegebene Prozessablaufpläne zur Verfügung zu stellen, so dass den Kunden eine ausgereifte Ausgangsbasis zur Verfügung steht, um davon ausgehend ihre eigene Prozesslandschaft zu modellieren. Endlich entfällt auch die lästige Beschränkung auf drei Geschäftsprozessebenen, so dass die Modellierung nun wesentlich besser an die tatsächlichen Gegebenheiten anpassbar ist.

Im Rahmen der Neustrukturierung der Lösungsdokumentation entfällt die bisherige Aufteilung in Wartungsprojekt / Einführungsprojekt / Upgradeprojekt / Vorlage / Lösung. Grund hierfür ist nach Angaben der SAP die Inflexibilität, die mangelhafte Benutzerfreundlichkeit, die schlechte Performance sowie die geringe Akzeptanz in Unternehmen.

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Lösungsdokumentation

Als neuer Ansatz greifen nun alle IT Prozesse auf die Lösungsdokumentation zu. Es wird ein einheitliches Verzeichnis für die Geschäftsprozessdokumentation geben, die Vorlagen, Projekte und Lösungen vereint. Durch diese große Umstrukturierung wird bei einem Upgrade von Version 7.1 auf 7.2 die alte Lösungsdokumentation in einen nur lesend zugreifbaren Modus geschaltet. Einzelne Projekte können dann vom Kunden einzeln in die neue Umgebung übernommen werden.

Im Bereich der Lösungsdokumentation werden künftig auch Lebenszyklen ein große Rolle spielen – So wird es möglich sein, Änderungen in verschiedenen Kontexten durchzuführen (Maintenance, Development, Branch) und diese anschließend zu konsolidieren (Production Branch).

Managementsysteme

Auch das Testmanagement wird eine Überarbeitung erfahren und dann voll in die neue Lösungsdokumentation integriert werden.

Im Bereich des IT Service Managements wird es vor allem eine überarbeitete Oberfläche mit übersichtlicher grafischer Darstellung der wesentlichen Fakten und Zahlen geben. Auch das Melden von Incidents direkt über ein SAP Fiori Interface wird neu hinzukommen. Im Bereich des Solution Manager Monitoring wird das “System Monitoring” Workcenter vollständig durch das “Technical Monitoring” Workcenter ersetzt werden.

Für viele Nutzer ist immer noch der am häufigsten genutzte Einsatzzweck des Solution Managers der Maintenance Optimizer – auch liebevoll MOPZ genannt. Nachdem dieser mit dem SPS12 gerade erst in Version 3.0 komplett überarbeitet wurde, bleibt er dennoch von der Umstellung auf den Solution Manager 7.2 nicht verschont. Er wird vollständig durch den nachfolgenden Maintenance Planner ersetzt werden. Der Maintenance Planner wird aber auch einzeln für den alten Solution Manager Verfügbar sein.

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Cloud / HANA

Der neue Solution Manager kann SAP HANA nutzen. Die gute Nachricht ist, dass die Nutzung von HANA keine zusätzliche Lizenz benötigt. Ebenfalls ist der neue Solution Manager für den Betrieb einer SAP Landschaft in einer privaten oder öffentlichen Cloud vorbereitet. Insbesondere in Hybridlandschaften (teilweise on-premise, teilweise in der Cloud) soll der Solution Manager für einen reibungslosen Ablauf sorgen. So können Cloudlandschaften auch in einer überarbeiteten LMDB angelegt und verwaltet werden und alle Systeme unabhängig von ihrem physikalischen Standort überwacht werden.

Update und Softwareversionen

Die Standardprozedur wird ein Upgrade vom Solution Manager 7.1 auf den Solution Manager 7.2 sein. Dabei gibt es kein neues CRM Release, der CRM Teil wird lediglich mit einem neuen EHP aktualisiert. Die Aufteilung von ABAP und JAVA Stacks wird automatisch in der Upgradeprozedur durchgeführt, ebenso die Aktualisierung auf die Netweaver 7.4 Platform. Auch die Migration auf HANA wird beim Upgrade möglich sein.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei allen Angaben um die aktuelle Planung der SAP handelt, sich diese aber bis zum Release gegebenenfalls noch verändern kann.

Was sind Ihre Erwartungen und Wünsche an den neuen SAP Solution Manager 7.2? Freuen Sie sich auf die neuen Möglichkeiten oder sehen Sie die Umstrukturierungen kritisch? Ich freue mich auf Ihr Feedback!

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Tobias Harmes

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Tobias Harmes

Experte, Speaker, Herausgeber rz10.de

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2 Kommentare zu "SAP Solution Manager 7.2 – Neuigkeiten und Änderungen"

Hallo Herr Wagenknecht,

vielen Dank für den überaus interessanten Beitrag. Eine Frage steht für mich jedoch noch im Raum: Wird der SAP Solution Manager 7.2 ausschließlich für die SAP HANA Datenbank unterstützt werden oder werden auch weiterhin andere Datenbanken unterstützt?

Hallo Herr Meinzel,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Stellvertretend für meinen Kollegen Herrn Wagenknecht kann ich Ihnen diese Frage auch beantworten:

Der SAP Solution Manager 7.2 kann optional in Verbindung mit der SAP HANA Datenbank genutzt werden. Auf der diesjährigen SAPPHIRENOW 2015 hat Matthias Melich (Vice President SAP Solution Manager) dazu ein interessantes Interview gegeben. Denk Link stelle ich Ihnen hier gerne zur Verfügung: Interview Matthias Melich (VP SAP Solution Manager) auf SAPPHIRE NOW 2015

Freundliche Grüße
Andre Tenbuß

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